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Kurt Ceipek (Ö1 Sa, 28.03.2020, 08:00)
Ö1 Journal um acht

Im Morgenjournal um 08:00 berichtete Ö1 unter anderem über die bevorstehende Umstellung auf Sommerzeit. „Und wäre nicht Corona-Krise, würden wir darüber wieder heftig diskutieren“, leitete Ö1-Moderator Franz Renner den Beitrag über die bevorstehende Umstellung von Normal- auf Sommerzeit ein.

Im Beitrag einer Redakteurin namens Gudrun Stindl wurden dann die alten Phrasen gedroschen und für den Hörer interessante und wirklich erinnernswerte Fakten weggelassen. Bei einer Befragung der EU-Bürger vor zwei Jahren sei „mit überwältigender Mehrheit von 84 Prozent für die Abschaffung der Sommerzeit gestimmt“ worden, rekapitulierte die Beitragsgestalterin.

Das ist richtig. Ein echtes Qualitätsmedium hätte an dieser Stelle allerdings darauf hingewiesen, dass diese Befragung damals kaum jemanden interessiert hatte. Nur ungefähr jeder Hundertste EU-Bürger raffte sich zur Teilnahme auf. Ein Qualitätsmedium, das tatsächlich gerne Hintergründe ausleuchtet, hätte vielleicht auch darauf verwiesen, dass es sich bei dieser hochgradig unnötigen Befragung der Bürger um einen der größten Flops des damaligen EU-Komissionspräsidenten Jean-Claude Juncker gehandelt hat.

Das hätte diese Meldung vielleicht für einige Ö1-Hörer einigermaßen interessant gemacht. So war es ein – milde ausgedrückt – überflüssiger Bericht, mit dem man halt die Sendezeit füllte. Ein entrüsteter Ö1-Hörer merkte gegenüber ORF-Watch dazu an: „Ich meine, dass durch das einseitige, politisch motivierte personelle Auswahlsystem der Zwangsgebührenanstalt die erforderliche Qualifikation der Mitarbeiter fehlt.“

Da kann man leider nur beipflichten.