Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres schlägt Alarm. Es gibt für das heimische Gesundheitspersonal viel zu wenige Schutzausrüstungen, sprich Schutzmasken. Gestern hat Szekeres einen Hilferuf verfasst. Auf Facebook postet er: „Es klappt schlicht nicht. Wir haben jetzt zu wenig Masken etc. und wenn die Krankheit ihren Peak hat, reicht es gar nicht mehr aus. Teilweise werden sogar normale OP-Masken knapp. Dies betrifft den niedergelassenen Bereich und die Spitäler.“
Dass der ORF über diesen dramatischen Hilferuf des Ärztekammerpräsidenten lediglich auf wien.orf.at und nicht auf orf.at berichtet, ist schon einigermaßen irritierend. Offenbar will man den Ball flach halten.
Die Meldung beginnt: „Nach seinem Hilferuf erhielt Szekeres einen Anruf vom Gesundheitsminister. Anschober habe ihm zugesagt, dass er sich bemühe, ausreichend Masken und ähnliche Ausrüstung für Österreich zu bekommen.“ Danke, Rudi!
Am 22. März(!), also Monate nachdem die Epidemie in China und Wochen nachdem sie in Norditalien ausgebrochen ist, „bemüht“ sich unser Gesundheitsminister, um an Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zu kommen. Reife Leistung! Vorausschauendes Krisenmanagement sieht anders aus. Man könnte es auch als Totalversagen bezeichnen. Auf Pressekonferenzen den coolen Corona-Erklärbären zu geben, ist halt etwas zu wenig.
„Es gehe darum, alles zu tun, um möglichst schnell auf dem Weltmarkt einzukaufen“, so Anschober zum Ärztekammerpräsidenten. Ein entweder relativ sinnloses oder sehr teures Unterfangen, denn zum jetzigen Zeitpunkt dürfte am Markt nicht mehr viel zu bekommen sein. Und während sich Anschober bemüht, Masken zu kaufen, lässt der vom ORF permanent verspottete US-Präsident die neuen hochwirksamen N95-Masken in den USA mit Hochdruck produzieren.
Dass Anschober und die Regierung in Bezug auf die Schutzmasken zum Schaden des Landes versagt haben, ist offenkundig. Trotzdem bastelt der ORF weiter an der medialen Corona-Heiligenlegende über Rudi Anschober. Dass sich unser Gesundheitsminister quasi jetzt höchstselbst um Schutzausrüstungen bemüht, wird nicht als viel zu spät und damit fahrlässig, sondern positiv dargestellt. Im linken ORF stehen Grüne unter Artenschutz, selbst wenn sie versagen und die Folgen ihrer Fehlentscheidungen bzw. Unterlassungen katastrophal ausfallen können.
Aber das braucht Anschober nicht zu kümmern, denn die Wahrheit verkünden in der Corona-Krise ohnehin die staatsnahen, sprich öffentlich-rechtlichen Medien, die alternativen und sozialen sind mit ihren Fake News ja fast so gefährlich wie das Virus selbst.