Sebastian Kurz behauptet zwar, für den ORF zuständig zu sein. Und glaubt es vielleicht auch, weil er uns ja weiterhin zwingt, für den ORF Zwangsgebühren zu zahlen. Aber die Redaktionen des Gebührenfernsehen funktionieren zu 100 Prozent so, wie wenn sie direkt aus der grünen Parteizentrale gesteuert werden (was wohl so nicht stimmt - sie denken von ganz alleine erzgrün).
Da finden sich in einer einzigen ZiB gleich drei PR-Beiträge für Politiker der neuen Regierungspartei, ohne einen einzigen kritischen Zusatz. Das ist mehr, als schwarze oder blaue Politiker während eines ganzen Jahres Anlass bekommen, sich über eine rein positive ORF-Meldung freuen zu können. Gleichzeitig übergeht man einen skandalösen Aspekt des derzeit alle Österreicher weitaus am meisten Themas vollkommen, weil bei dem gleich zwei grüne Minister sehr kritisch zu tadeln wären.
Da kann eine grüne Abgeordnete einen Beitrag platzieren, weil die Türkei wieder einmal willkürlich einen Austrokurden inhaftiert hat. Wohlgemerkt: Nichts gegen scharfe Kritik an der türkischen Diktatur. Aber alles gegen die Einseitigkeit des ORF: Denn etwa ÖVP-Abgeordnete, die sich für die oft noch weit schlimmer verfolgten Christen in vielen Ländern einsetzen, haben in den letzten zehn Jahren keinen einzigen ZiB-Beitrag zur Unterstützung bekommen.
Da bekommt man einen Beitrag über Krebsforschung zu sehen - samt einem Satz des neuen grünen Gesundheitsministers. So als ob der schon in ein paar Wochen die Krebsforschung entscheidend vorangetrieben hätte.
Da bekommt die neue Justizministerin eine wohlwollend-einseitige Meldung, weil sie einen offenbar nicht-linken Sektionschef öffentlich gerügt hat.
Nicht thematisiert wird hingegen der Skandal, dass in Wien weiterhin Flugzeuge aus China landen, ohne dass die Ankommenden auch nur irgendwie auf den Corona-Virus untersucht würden. Während AUA und viele andere Linien seit etlichen Tagen China total meiden, dürfen chinesische Linien ungehindert weiter hunderte Menschen nach Österreich bringen. Aber da beide zuständigen Ministerien - Verkehr und Gesundheit - heute grün geführt werden, findet das Thema nicht statt (es wird ihnen vielleicht auch gar nicht eingefallen sein, da im ORF längst die letzten journalistisch denkenden Menschen durch Politruks ersetzt worden sind).
In der gleichen ZiB wird auch über ein Messerattentat eines "Grazers" auf eine willkürlich ausgewählte Passantin berichtet. Und sofort wird das empört in die linke Anti-Männer-Schiene eingereiht. Der wirkliche und auch viel spannendere Hintergrund wird hingegen überhaupt nicht erwähnt, den erfährt man nur aus anderen Medien: dass der Mann in psychiatrischer Behandlung gewesen war, aber trotz seines offenkundigen Gefährungspotenzials wieder ungehindert herumlaufen konnen. Würde man das thematisieren, müsste man eine frühere Hysterie aus dem linksgrünen Eck kritisch thematisieren: nämlich die - weitgehend erfolgreich durchgesetzte - Forderung, alle Psychiatrien zu öffnen. Dass da ein Zusammenhang mit den sich dramatisch häufenden Gewaltverbrechen bestehen könnte, wo die Täter neuerdings fast ständig als Psychiatrie-Fälle gemeldet werden, wird im ORF nie thematisiert. Da gibt es nur eine Devise: Gegen alle Männer zu hetzen.