Ein neues ORF-Meisterstück an Faktenmanipulation: Da wird ausgerechnet der SPÖ-Bürgermeister von Traiskirchen langmächtig in der ZiB2 interviewt. Er "sei noch erfolgreicher als Doskozil", wird ohne Einschränkung als Begründung behauptet.
Die Wahrheit ist eine andere: Der Mann war nicht "erfolgreich", sondern hat 1,6 Prozentpunkte verloren! In der einstigen Semperit-Stadt liegt die SPÖ zwar seit jeher auf einem sehr hohen Niveau, aber Verlust ist Verlust. Und kein Erfolg.
Das aber ist offensichtlich die neue Masche des ORF, um sich die Linke auch bei Wählerverlusten schönzureden. So hat der Gebührenfunk ja auch aus den schweren Stimmverlusten der Linken in der italienischen Emilia Romagna einen Triumph gemacht, weil die Linke am Wahlsonntag noch die Nase vorne behielt.
Wenn man journalistisch agieren und aus Niederösterreich einen Bürgermeister vor die Kamera holen wollte, dann wäre nur einer dafür in Frage gekommen: nämlich der ÖVP-Mann Schneeberger aus Wiener Neustadt! Er hat erstmals in der ganzen Geschichte der Stadt die SPÖ aus der Nummer-Eins Position gefegt. Er hat gewaltige 14 Prozentpunkte dazugewonnen. Und Wiener Neustadt ist immerhin die größte Stadt, in der überhaupt gewählt worden ist.
Aber freilich: Das sind journalistische, keine ideologischen Argumente.
Zusammen mit der Art, wie dann auch die SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner interviewt worden ist, wird klar, warum man zuvor ausgerechnet den SPÖ-Linksaußen aus Traiskirchen vor die Kamera holt: Der ORF hat einen neuen Spin entwickelt, um das Wahlergebnis links umzuinterpretieren. Doskozil habe nicht etwa gewonnen, weil er im Gegensatz zur restlichen SPÖ ein konsequenter Kämpfer gegen die illegale Migration ist, und auch sonst am rechten Law-and-Order-Flügel steht.
Genau wegen dieser klaren Position ist Doskozil ja auch binnen so kurzem zu einer so wählerattraktiven Persönlichkeit geworden! Das weiß ganz Österreich und erst recht das ganze Burgenland. Das braucht er gar nicht mehr extra zu plakatieren.
Aber der linke Spin des ORF lautet so: Doskozil habe nur wegen seiner "Persönlichkeit" (ohne deren Entstehung zu erwähnen) und einer linken Sozialpolitik gewonnen. Als Beweis wird gerühmt, dass er ein paar hundert Landesbeamten der untersten Einkommenskategorie eine saftige Einkommenserhöhung verschafft hat.
Wenn das wirklich wahlentscheidend wäre, dann hätte ja auch die Bundes-SPÖ bei der Nationalratswahl hoch gewonnen. Stellt sie doch ständig solche Forderungen. Und will sie doch seit Jahrzehnten das Geld der Steuerzahler mit beiden Händen für Sozialausgaben aus dem Fenster werfen sowie der Wirtschaft schwere Lasten aufbürden. Zuletzt etwa durch das Verlangen nach einem "Lehrabschlussurlaub", einer niedrigeren Wochenarbeitszeit oder einer "Jobgarantie" für alle.
Das Wort "illegale Migration" kommt im ORF-Spin bei der Doskozil-Erklärung hingegen gar nicht vor. Gibts net, brauch ma net. Die SPÖ müsse nur linker werden, dann ist alles wieder gut ...