Ohne die vielen kleinen Nadelstiche gegen die Rechtsparteien können sie einfach keine Sendung vergehen lassen. Diesmal sind es die Goldbarren der FPÖ, die der ORF zum Thema macht. Warum auch immer das eigentlich ein Thema sein soll. Offenbar glauben die Genossen, dass es viel anrüchiger ist, wenn man seine eiserne Reserve in Gold hält und ihr nicht auf dem Bankkonto beim langsamen Wertloswerden zusehen will.
Dabei thematisieren die Linksfunker natürlich nicht den einzigen wirklichen Skandal an der Geschichte, dass nämlich aus der Korruptionsstaatsanwaltschaft (es gilt auch bei ihr die Unschuldsvermutung) offenbar prinzipiell jedes Detail nach außen dringt, sobald es FPÖ oder ÖVP in ein schiefes Licht bringen könnte. Vielmehr geht man genosseneifrig der Frage nach, wieso die FPÖ überhaupt Geld gespart hat. Dabei wird die von der Partei gegebene Antwort, dass diese Reserve aus angesammelten Mitgliedsbeiträgen und Parteiförderungen stamme, ORF-typisch verkürzt. Da ist nur noch von "Parteifördermitteln" die Rede, aus denen das Geld stammt. Wer könnte da nur auf die Idee kommen, dass diese Verkürzung der Antwort dadurch motiviert ist, dass "Parteifördermittel" halt viel anrüchiger, irgendwie nach Missbrauch von Steuermitteln klingt. Und das noch dazu in Gold.
Ich kann mich hingegen nicht erinnern, dass der ORF auch nur einmal die seltsame Ansammlung von Porsches als Privatfahrzeuge diverser SPÖ-Spitzen erwähnt hätte. Obwohl deren Erwähnung mindestens die gleiche Wirkung auf Menschen hätte, die dem ORF noch irgendetwas glauben, wie die Erwähnung von Gold bei der FPÖ.