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Andreas Unterberger (Ö1 Fr, 20.09.2019, 08:00)
Journal um acht

Der Wahlkampf wird immer schmutziger. Am schmutzigsten ist jedoch der Wahlkampf, den der ORF gegen ÖVP und FPÖ führt. Das wurde wieder nach einem – auch schon in seinen Schwerpunktsetzungen ORF-typischen – Interview mit Sebastian Kurz deutlich.

Im unmittelbar anschließenden Hörfunkjournal wird Kurz vom Moderator dann mit ganz üblen Untergriffen beschimpft und verhöhnt – also dort, wo er sich nicht mehr wehren kann. Der ORF-Mann macht sich wörtlich darüber lustig, dass Kurz  "eine weiche, empfindliche Flanke" gezeigt habe – und das nur, weil er sich gegen die unglaublichen Verleumdungen des Peter Pilz wehrt, dass Kurz ein Betrüger sei, der den von Staatsanwaltschaft und Polizei bestätigten Hackerangriff auf die ÖVP nur erfunden hätte. Nicht der Verleumder Pilz wird also kritisiert (der ja überhaupt seit Beginn des Wahlkampfs vom Großteil der ORF-Redaktion gepusht wird), sondern man macht den verleumdeten Kurz lächerlich, weil er darüber empört ist.

Tiefer geht's nimmer, denkt man sich.

Doch es geht. 

Denn in Wahrheit noch ärger war dann die Formulierung, dass Kurz mit seiner Kritik am rot-blau-grünen Misstrauensantrag gegen die Regierung eine "Dolchstoßlegende"  verbreite. Denn mit dieser Formulierung unterstellt man Kurz ja eindeutig eine Nazi-Argumentation. Bezeichnet dieser Begriff doch die vor allem von den Nazis erhobenen Behauptung, nur das Deutschland in den Rücken gefallene "bolschewistische Judentum" sei schuld, dass die Mittelmächte den Ersten Weltkrieg verloren haben.