Der morgendliche ORF-Wanderzirkus gastiert heute im Tiroler Alpbach. Dort tummeln sich gerade beim Forum Alpbach Politiker, Journalisten, Wissenschaftler und jede Menge ORFler. Deshalb sagt der Guten-Morgen-Österreich-Moderator in Alpbach seien derzeit lauter „g‘scheite Menschen“. Und weil man all diese g‘scheiten Menschen zur Hand hat, müssen sie der Reihe nach in der ORF-Frühstückssendung antanzen. Von Roland Adrowitzer bis Franz Fischler.
Einer dieser gescheiten Menschen ist ORF-Chef Alexander Wrabetz. Er stellt in „Guten Morgen Österreich“ den geplanten ORF-Player vor. Mit diesem Projekt, eine Art planwirtschaftliches, gebührenfinanziertes YouTube und Netflix für Arme, will der ORF den Anschluss nicht verpassen.
Jedenfalls sollen auch Menschen wie du und ich - wobei ich mir bei mir nicht so sicher bin - Inhalte auf den ORF-Player raufladen dürfen. User-generated Content nennt man das. Dass da Menschen ihre Videos, ihre Meinungen einfach so über eine ORF-Plattform verbreiten dürfen, irritiert den ORF-Moderator. Er fragt seinen Chef, was denn mit den Fake-News sei. Nach dem Motto: Fake-News machen wir lieber selber. Da könnte ja jeder kommen.
Wrabetz: „Das ist genau das Ziel, die Balance zu finden. Nicht Journalismus überflüssig zu machen, sondern Journalismus zu verbinden mit dem, was Menschen ausdrücken wollen. Aber gleichzeitig die Sicherheit zu geben, was unser Anspruch ist als ORF, dass wir garantieren, dass das was bei uns auf Sendung geht, auch wirklich geprüft ist, gecheckt ist, doppelt gecheckt ist, um den Menschen auch wirklich die Wahrheit zu vermitteln.“
So „gecheckt“ wie der Abwerzger-Beitrag vor der Tiroler Landtagswahl? Was Wrabetz eigentlich meint: Der ORF-Player ist wie YouTube. Nur mit dem bewährten linken ORF-Filter. Politisch korrekt betreutes und überwachtes Veröffentlichen von Meinungen. Ein illiberales Alpen-YouTube.
Sobald jemand etwas Negatives über die Grünen oder etwas Positives über die FPÖ uploaden will, läuten bei den ORF-Torwächtern die Fake-News-Alarm-Glocken. Wrabetz nennt das Wahrheit. Der ORF als Wahrheitsvermittler! Das klingt nach Orwells Wahrheitsministerium.
Ich habe allerdings den Eindruck, der Wrabetz meint das ernst. Er ist so in seiner linken Blasenwelt gefangen, dass er sie mit der Realität, mit der Wahrheit verwechselt.