Es gibt bekanntlich Menschen, die sich allen Ernstes für Napoleon, den Kaiser von China oder den lieben Gott halten. Zu ihrem Leidwesen lässt man sie in den meisten Ländern nicht frei herumlaufen.
Anders in Österreich: Da muss die Allgemeinheit sogar Zwangsgebühren für einen Sender zahlen, der sich - nicht lachen! - für den "besten des Universums" hält.
Ö1 schränkt zwar selber ein, dass das nichts mit den Zuhörerzahlen zu tun hat. Freilich nennt der an offensichtlichem Größenwahn leidende Sender auch sonst keinen einzigen konkreten Beweis für diese Anmaßung außer die eigene Einbildung.
Aber man soll Ö1 nicht Unrecht tun: Es ist zumindest einer der linkesten Sender Europas und des ORF. Also in einer Hinsicht ist ja doch der Superlativ gerechtfertigt ...
PS: Das bekam man übrigens in einer Weihrauch-vollen Anstrudelung für den ehemaligen Ö1-Leiter Alfred Treiber zu hören, der ja tasächlich für die Entwicklung zu diesem Superlativ verantwortlich ist. Der sich persönlich ja auch noch eines zweiten Superlativs rühmen kann: Er spricht den breitesten Vorstadtslang, den je ein ORF-Redakteur in einer Sendung zu sprechen gewagt hat. Dieser Superlativ gilt übrigens nicht nur in Hinblick auf den sogenannten "Kultursender".
PPS: Ansonsten erzählte Treiber - soweit sein Slang halt verständlich war - aus seinem Leben. Aus dieser Erzählung bleibt freilich nur eines haften: dass der Mann überall, wo er gearbeitet hat, offenbar ganz ungeniert gegen seine unmittelbaren Vorgesetzten intrigiert hat, die er jeweils für ungeeignet erklärt hat. Und dass er heute noch stolz darauf ist. Lehrreich für alle aktuellen ORFler ...