Egal ob Dorfer, Maurer, Vitasek oder Scheuba: Mein Kabarett-Konsum hat sich in den vergangen Jahren auf Null reduziert. Dank ORF3 weiß ich jetzt wieder den Grund dafür. Beim Durchzappen bin ich bei der Sendung DieTafelrunde hängengeblieben. Kurz.
Als ich in diesen bunten TV-Kabarettabend stolpere, erzählt gerade der Moderator der Sendung, Gerald Fleischhacker, das Wolf-Vilimsky-Interview aus seiner Sicht nach: Superheld Armin habe „Häuptling Feuchte Oberlippe“ so ins Schwitzen gebracht, als würde ein Identitärer das erste Mal eine Frau küssen. Aha. Und? Kommt da noch was? Nein. Das wars. Unser Armin hat es dem blöden Vilimsky so richtig gezeigt. Geil. Das Publikum lächelt und nickt wissend. Auch wenn diese Darstellung mehr den Wunschvorstellungen des anwesenden Publikums als der Realität entspricht.
Jetzt weiß ich es wieder, das ist der Grund, warum ich schon so lange kein Kabarett mehr gesehen haben. Es ist einfach nicht lustig, es unterhält mich nicht, es regt mich nicht einmal auf, es ist nur ein bisschen traurig und irgendwie tragisch. Man spürt, wie sich auf der Bühne und im Publikum eine leichte Endzeitstimmung breit gemacht hat. Man versucht sie mit solchen „Witzen“ zu verscheuchen, man lacht angestrengt über die nicht vorhanden Pointen, aber irgendwie spüren sie es, ihre Hoch-Zeit ist vorbei und sie kommt auch nicht wieder. So oder so.
Im Publikum Linke, auf der Bühne ein Linker nach dem anderen, die ohne Pause über die FPÖ herziehen. Mehr hat man offenbar nicht mehr zum Anhalten. Nun könnte ich mir das durchaus ansehen, wenn die Witze und Pointen gut, der Spott beißend wäre. Da könnte man sich zumindest drüber aufregen. Aber so. Die Bühnendarsteller haben als einzige Aufgabe, den Menschen im Saal und vor den TV-Schirmen zu erzählen, wie blöd und gefährlich die FPÖ ist.
Völlig humorfrei ist auch der Auftritt des Schauspielers und selbst ernannten Kabarettisten (oder ist es umgekehrt?) Gregor Seberg. Bevor er sein FPÖ-ist-Scheiße Programm herunterbetet, macht er zum Einstieg einen Witz über Donald Trump, das ist der mit der toten Katze am Kopf. Auf diesem humoristischen und intellektuellen Niveau bewegen sich auch die folgenden fünf Minuten.
Obwohl das Saalpublikum, überwiegend linke Mumien, ohnehin äußerst anspruchslos ist, es genügt ein Stich- oder Reizwort wie Polizeipferde, schon glucksen sie vor Vergnügen, gibt es kaum richtige Lacher. Das scheint aber niemanden zu stören. Man hat sich offenbar nur zusammengerottet, um es in der Sprache der Linken auszudrücken, um sich gegenseitig zu versichern und zu bestätigen, wie furchtbar blöd und böse die Rechten und wie gut man selbst ist. Das reicht. Ansonsten ist man völlig anspruchslos, wer da oben steht, wie geistreich und witzig er ist, völlig wurscht. Hauptsache, er ist aus der linken Wir-Gruppe und bedient seine rotgrünen Stammesbrüder mit den richtigen Klischees, Vorurteilen und Binsenweisheiten.
Da genügt es, wenn Herr Seberg über die „Wampe“ von H.C. Strache lästert. Jemand der aussieht, als wäre er im neunten Monat schwanger, macht sich über die nicht vorhandene Wampe des Vizekanzlers lustig und sagt scharfsinnige Sätze wie: Immer mehr Kasperln gehen in die Politik.
Es ist irgendwie tragisch. Egal. Sollen sie ihren Spaß haben, die linken Modernisierungsverlierer. Sollen sie es sich in ihrer Blase gemütlich machen und mit dem Finger auf die da draußen zeigen. Kein Problem. Das können sie gerne auch rund um die Uhr machen.
Aber zahlt euch eure Gruppentherapiesitzungen aus eurer eigenen Tasche. Bitte!