Ein Vorschlag eines grünen Hinterbänklers im EU-Parlament, der Null Chancen auf Realisierung hat, wird vom ORF im Radio und Fernsehen breit getreten. Selbst Blinde können daran sehen, dass die EU-Wahlen rasch nahekommen. Da wird mit aller Brutalität wieder linke Propaganda gemacht - und halt noch lieber für die Grünen als die Roten oder Pinken. Nicht nur aus Solidarität, sondern auch, weil die Grünen eine mehr als gefährdete Art sind, die die ORF-Redaktionen unbedingt schützen wollen.
Der grüne Europaabgeordnete will die Anbau-Beschränkungen für die Uhudler-Traube aufheben lassen. Das Thema ist nicht nur von begrenzter Wichtigkeit, sondern wird mit Sicherheit völlig untergehen: Denn erstens werden von EU-Abgeordneten im Lauf der Zeit und insbesondere Vorwahlzeit Tausende Vorschläge gemacht, die dann wieder untergehen. Und zweitens haben EU-Abgeordnete zum Unterschied von österreichischen nicht einmal theoretisch das Recht, Gesetzesvorschläge zu machen. Das kann nämlich nur die EU-Kommission.
Der Grünwerbebeitrag bekommt dennoch in dieser Sendung fast auf die Sekunde so viel Sendezeit, wie die gesamte Steuerreform (klar, das ist ein Regierungsthema und hat daher niemanden zu interessieren) oder die Mozambique-Aktion (das verblüfft, ist das doch eine ORF-eigene Aktion). Die ORF-Redaktionen haben halt ihre eigenen Wichtigkeits-Hierarchien. Und da stehen die Grünen nun einmal ganz an der Spitze. Ein schwarzer oder blauer Abgeordneter kann hingegen Vorschläge machen, so viel er will. Er wird nie in den ORF-Medien erwähnt werden, und schon gar nicht so ausführlich.
Dabei wird das einzig Interessante, ja fast Sensationelle an dem Vorstoß überhaupt nicht angesprochen. Der Grüne begründet das Verlangen nämlich ausdrücklich mit dem Klimawandel, und argumentiert dann diesen Zusammenhang damit, dass die Uhudler-Traube kälteunempfindlich sei und daher künftig in Skandinavien angebaut werden könnte. Ungeklärt bleibt schon einmal, warum sich ein österreichischer Grüner so für Skandinaviens Interessen einsetzt, die ja in diesem Fall eindeutig eine Konkurrenz zu denen Österreichs sind, wo der Uhudler immer schon an mehreren Orten angebaut werden darf. Will da vielleicht jemand mit dem Verkauf von Uhudler-Stöcken an die Skandinavier Geld verdienen?
Aber wirklich sprachlos macht die Tatsache, dass die Grünen unter Klimawandel plötzlich offensichtlich ein Kälterwerden verstehen. Denn nur so macht das Forcieren einer Pflanze ausdrücklich wegen ihrer Kälte-Umempfindlichkeit irgend einen Sinn, wenn man es mit dem Klimawandel begründet!
Oder ist bei den Grünen wie im ORF Sinn sowieso egal? Hauptsache man macht Grünwerbung?
PS: Man kommt aber nicht nur in Hinblick auf die Dummheit der engen Achse Grün und ORF ins Sinnen, sondern auch in Hinblick auf die EU: Was muss sich diese überhaupt einmischen in die Frage, wo diese Traube angebaut werden darf und wo nicht? Ein Hauptpreis für eine Antwort darauf, die irgendeinen Sinn ergeben könnte!