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Andreas Unterberger (ORF2 Fr, 01.03.2019, 22:00)
ZIB 2

Zehntausende Bücher erscheinen jedes Jahr im deutschen Sprachraum. Dass eines davon in der ZIB präsentiert wird, ist naturgemäß extrem selten (außer bei hauseigenen Autoren, die gratis redaktionelle Werbung bekommen - für die sie nichts zahlen, obwohl diese Werbung ja eigentlich ein steuerpflichtiger Vorteil aus dem Dienstverhältnis ist).

Diesmal aber wird in der ZIB Werbung für das Buch eines völlig unbekannten Deutschen gemacht. Noch dazu in einem sehr langen Beitrag. Dabei weiß der ORF nicht einmal, welchen Beruf der Autor hat. Denn einmal wird er als "Soziologe" präsentiert, ein andermal als "Sozialpsychologe" (kritische Menschen meinen ja, bei solchen Bezeichnungen weiß man eh schon alles über den Mann...)

Man kann über den Grund dieser Gratiswerbeeinschaltung rätseln. Entweder ist er ein dicker Freund eines ORF-Redakteurs - oder aber es genügt der neuen ZIB, wenn sich in einem Buch genügend linksradikaler Schwachsinn findet.

So fordert der Mann: "Staaten ohne Grenzen", ein "Grundeinkommen", "Städte ohne Autos" und "gerechte Preise". Natürlich wird er nicht gefragt, ob Dinge wie "gerechte Preise" oder ein "Grundeinkommen" (auch wenn man nichts Relevantes produziert) nicht eigentlich schon haargenau in den vor 30 Jahren zusammengekrachten kommunistischen Staaten Osteuropas und auch nachher in anderen sozialistischen "Gesellschaftsutopien" wie etwa Venezuela verwirklicht worden sind. Mit bekannt katastrophalen Ergebnissen (zugegeben: Die Grenzen waren dort ganz und gar nicht offen, sonst wären die Menschen alle der "Gesellschaftsutopie" davongelaufen).

Es ist absolut unglaublich, wenn dieser für Abermillionen so tragisch gewordene Unsinn auch heute noch im ORF in nur leicht adaptierter Form (und natürlich heute ohne die alten Bezeichnungen "sozialistisch/kommunistisch) breitgetreten wird. Und wenn wir diesen Schwachsinn auch noch mit unseren Zwangsgebühren finanzieren müssen.

Ebenso unglaublich ist die Hetze in einem anderen Beitrag der gleichen ZIB gegen Red Bull, eines der erfolgreichsten österreichischen Unternehmen. Einziger Grund der Hetze: Die Firma hat die Unterstützung österreichischer Diplomaten in der Türkei (konkret ging es um einen dort als Diplomat tätigen Beamten aus dem Innenministerium) in einem Konflikt mit einem türkischen Geschäftspartner verlangt, mit dem es offenbar Schwierigkeiten gegeben hat.

Was daran ein Skandal sein soll, wissen wohl nur die ORF-Genossen. Denn Botschaften sind ja eindeutig sogar dazu da, um österreichischen Firmen zu helfen, die Probleme im Ausland haben. Und sie tun das meist auch sehr gut. Der einzige Skandal liegt darin, dass sich – zumindest nach der eher verworrenen (weil ganz offensichtlich nur an Hetze gegen Red Bull  interessierten) ORF-Darstellung – der Diplomat aus dem Innenministerium offenbar gesträubt hat, den Limonadehersteller zu unterstützen.

Aber man sollte nicht lange rätseln, warum der ORF Red Bull offensichtlich auch ohne echten Anlass anpinkelt. Der Grund liegt zweifellos darin, dass der Firmenchef einen der privaten Konkurrenzssender gegründet hat, die alle fast jeden Monat neue Seherzuwächse melden können. Sehr im Gegensatz zum ORF - der fast nur noch von seinen althergebrachten Exklusivrechten auf Opernball, Länderspiele und Skirennen lebt.

PS: Ich habe zahllose Male erlebt, wie intensiv sich der ORF selber bei Problemen im Ausland der Dienste der Diplomatie bedient. Was den Beitrag doppelt zur Chuzpe macht.