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Niklas G. Salm (oe1 So, 17.02.2019, 16:00)
Ex libris

Wenn selbst Künstlerinnen aus dem 68er-Umfeld das hysterische linke Gekreische im Roten Kanal nicht mehr ganz nachvollziehen können, dann wird es irgendwie enge im Gedränge. Bei "Ex libris" wurde die Künstlerin und Köchin Ingrid Wiener (deren Stieftochter Sarah Wiener als grüne EU-Kandidatin antritt) von Gudrun Braunsperger interviewt. Es ging um den üblichen Schmus von Feminismus und Unterdrückung der Frau und Aktionismus gegen die Männer und so die üblichen linken Kamellen.

"Sie haben Ihre Sexualität sehr selbstbestimmt gelebt. Ihre Haltung zum Thema Emanzipation ist aber sehr gelassen. Sie lehnen, geht aus diesem Buch hervor, die Opferrolle entschieden ab...", war die Ö1-Fragestellerin schon spürbar irritiert. Eine Künstlerin, die die weibliche Opferrolle in der Sexualität und überhaupt ablehnt. Ja darf das überhaupt sein? Ist eine Frau nicht automatisch immer Opfer? Also so im Kontakt mit dem bösen weißen Mann, der vielleicht auch noch wie Andreas Gabalier eine Lederhose und Trachtenhemd trägt - weil im Umgang mit dem neuen Halbgott aus dem Allah-Land kann eine Frau schon auch selbstverschuldet zum Opfer werden. Etwa weil sie keine Armlänge Abstand gehalten hat. Oder weil sie Ahmed und Hikmatullah eventuell unnötig sexuell provoziert hat, indem sie keine Burka getragen hat. Oder das böse Wort "Nein" gesagt hat.

Aber so im Großen und Ganzen ist eine Frau doch vor allem Opfer der schrecklichen Männer, oder des Patriarchats, wie das heutzutage heißt. Und Frau Wiener stellt das in Frage. Der Puls steigt, das linke Kleinhirn rotiert. "Ich hab mir die Männer ausgesucht, die intelligent waren, die vielleicht auch noch dazu gut aussahen und mit denen hab ich geredet und mit denen bin ich auch ins Bett gegangen, weil sie mir gefallen haben. Aber ich bin nicht verliebt gewesen. Und es waren auch viele Männer dabei, die auch schon eine Karriere hatten und deren Karriere hab ich dann auch für mich benutzt. Also ich habe die Männer benutzt und nicht sie haben mich benutzt", sagt Frau Wiener.

Starker Tobak für die übliche linke, klischeehafte Schwarz-Weiß-Welt, in der natürlich ausschließlich Männer Frauen benutzen und niemals umgekehrt. Aber Frau Wiener legte noch nach: "Und deswegen habe ich nie verstanden diese Emanzipation. Also wie die mich angefahren haben, dass ich arbeite für die Männer, weil wir ja zu dritt gearbeitet haben [in Lokalen] und ich in der Küche stand und das ist ja eine Frauensache und das soll man deswegen nicht tun. Die sind immer gekommen und haben gesagt, die nutzen dich doch aus – aber ich bin nicht ausgenutzt worden. Ich hab ja schließlich auch ein Drittel bekommen und ich musste eigentlich sogar weniger arbeiten als die Männer."

Ja, geht's noch, Frau Wiener? Das kann man doch im Roten Kanal nicht so einfach sagen! Und dann noch das: "Ich hab das auch nie verstanden mit der Sache, wo die Frauen mit einem ins Bett gehen, weil sie irgendwas haben wollen und der nutzt sie dann aus. Also ich meine, dann geh ich halt mit dem nicht ins Bett." Weil die Frauen ja meist auch keiner zu solchen Aktionen zwingt, sondern das doch sehr oft freiwillig passiert. "Sie plädieren also für mehr Selbstverantwortung?", fragt Ö1-Lady Braunsperger hörbar genervt nach. Das war wohl nicht ganz das feministisch-korrekte Männer-Hasser-Interview, das man von einer Künstlerin der 68-Generation erhofft hat.

Braunsperger versucht den Linksdrall noch zu retten: "Sie meinen also, ich will etwas haben im Leben und dafür muss man auch sozusagen etwas bezahlen?" Doch es hilft nichts, Frau Wiener will nicht linkskorrekt anspringen und antwortet: "Ich habe nicht bezahlt, es war ja lustig. Es war ja nichts, was ich gegen meinen Willen gemacht hätte, sondern es hat mir ja Spaß gemacht. Und solange es einem Spaß macht, sehe ich nicht, warum man dann unterdrückt sein soll." Tatsächlich, Sex kann auch Spaß machen – selbst Frauen. Und die können es deshalb auch ganz freiwillig machen. Eine unerhörte Aussage im Roten Kanal.

Eine Frau geht freiwillig mit einem Mann ins Bett und der revanchiert sich dann vielleicht auch noch mit einer gewissen Unterstützung bei der Karriere der Dame. Quasi eine Hand wäscht die andere, weil man sich sympathisch ist und Spaß miteinander hat. Das geht natürlich gar nicht! Das bringt ja das ganze linke Feminismus-Konstrukt zum Einsturz, entblößt die metoo-Debatte als aufgeblasenen linken Popanz. Die Behauptung, dass Frauen auch freiwillig mit Männern in entsprechenden Positionen ins Bett gehen, das grenzt eigentlich fast schon an Ketzerei.

Entsprechend säuerlich bringt Frau Braunsperger das Interview zu Ende. Das war ein klassischer Schuss in den Ofen, der völlig kontraproduktiv für die geplante linke Gehirnwäsche war. Mit allzu vielen Ö1-Interviewanfragen wird sich Ingrid Wiener wohl nicht mehr herumschlagen müssen. Na zum Glück gibt es ja auch noch linke Trümpfe wie Sigi "Stinkefinger" Maurer oder Stefanie Sargnagel, die immer stechen. Da sitzt garantiert jede Antwort ideologisch korrekt und ein Seitenhieb auf Kanzler Kurz oder Innenminister Kickl schaut vielleicht auch noch heraus ...