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Kurt Ceipek (ORF2 Di, 29.01.2019, 22:00)
ZIB 2

Wenn ein Österreicher eine begehrte internationale Auszeichnung einheimst, dann herrscht im ORF üblicherweise Euphorie in höchsten Tönen. Man denke nur an Conchita Wurst und den alljährlichen europäischen Allerweltslieder-Wettbewerb.

Dass der heimische Erfolgs- und Volks-Rock'n-Roller Andreas Gabalier jetzt mit dem Karl-Valentin-Preis bedacht wurde, schmeckte der ORF-Mannschaft um Armin Wolf dagegen gar nicht. Deshalb regte man sich in einem ausführlichen Beitrag künstlich darüber auf, um melden zu können, dass es große Aufregung um diese Preisvergabe gegeben habe.

Dabei hat Gabalier schon mehrfach bewiesen, dass er durchaus eine hohe Begabung für deftigen und zugleich hintergründigen Humor aufweist. Nachdem er von den Links-Kampfblättern Standard und Falter jahrelang durch den Dreck gezogen worden war, konterte er bei einem Konzert in der Wiener Stadthalle mit Humor. Er nahm die Zeitungen „Standort“ und „Flater“ ins Visier. Und da „Traditionen nichts für sie sind“, hätten deren Chefredakteure „am 24. 12. vielleicht nichts zu tun“ - in der steirischen Krippe würden „Ochs‘ und Esel fehlen ...“ Dafür erntete Gabalier schallendes Gelächter und Jubel der 14.000 Konzertbesucher.

Allein für die Begriffe „Standort“ und „Flater“ und die fehlenden Tiere bei der Krippe hat Gabalier, der von linken Medien wie dem ORF schon viele humorlose Prügel hinnehmen musste, den Karl-Valentin-Preis hoch verdient. Und dass der ORF dieses „Ereignis“ fast drei Minuten lang ausgewalzt hat, macht deutlich, wie humorlos man dort mit volkstümlichem Humor umgeht.