Gleich zweimal wird der neue brasilianische Präsident als "rechtsextrem" bezeichnet. Das ist ein ganz übler Missgriff. Denn weder gibt es Anzeichen, dass Herr Bolsonaro die brasilianische Verfassung brechen will, noch hat er Gewalt angewendet oder anwenden lassen: Aber das wären die einzigen legitimen Gründe, warum jemand als Extremist bezeichnet werden darf.
Das heißt zwar gewiss nicht, dass einem alle Äußerungen des Mannes gefallen müssen, etwa die schwulen- oder frauenverachtenden. Aber das heißt, dass die ORF-Mannschaft wieder einmal eindeutig unobjektiv berichtet und mit schwerer Schlagseite Stimmung zu machen versucht.
Diese Schlagseite wird umso deutlicher, als der Gebührensender weder die Diktatur in Venezuela noch die in Kuba jemals als linksextremistisch bezeichnet. Obwohl es dort zum Unterschied von Brasilien alles andere als rechtsstaatlich oder demokratisch zugeht. Obwohl es dort viele tausende politische Gefangene gibt. Obwohl von dort viele Millionen gerade in letzter Zeit geflüchtet sind. Nicht nur in die USA und nach Kolumbien (auch das sind für die linksradikale ORF-Außenpolitik beides besonders verhasste Länder, weil sie rechte Präsidenten gewählt haben), sondern auch - in das angeblich rechtsextremistisch regierte Brasilien.
Und in Österreich oder Deutschland werden gewalttätige Linksextremisten in der verlogenen ORF-Sprache immer nur als "Aktivisten" oder "Autonome" bezeichnet - also mit zwei völlig harmlosen und nichtssagenden Vokabeln belegt. Wir werden wohl auch in den nächsten Tagen wieder bei den linksextremistischen Aktionen gegen den FPÖ-Ball ständig solche Bezeichnungen hören.