Endlich gibt es wieder einen Anschlag, der nicht durch Moslems oder Asylwerber begangen worden ist, sondern offenbar fremdenfeindliche Motive hat. Prompt wird diese Amokfahrt in Deutschland von orf.at - fast hat man den Eindruck triumphierend - an die Spitze aller Meldungen gestellt.
Keine Frage: Jeder Anschlag ist strikt zu verurteilen. Aber auch bei der Berichterstattung über diesen Anschlag merkt man die Schlagseite der ORF-Redaktion. Hat sie doch schon seit langem keinen terrorartigen Angriff ganz an die Spitze der Meldungen gestellt, bei dem es - zum Glück - nur fünf Verletzte gegeben hat (die wertende Reihenfolge ist ja in der Mobilversion von orf.at eindeutig nachzuvollziehen), und bei dem noch dazu, wie auch bei vielen islamistischen Anschlägen, von psychiatrischen Störungen des Täters die Rede ist.
Fast gleichzeitig werden auf einem Bahnhof in England drei Menschen durch einen terroristischen Anschlag verletzt. Diese Meldung findet sich aber mehr als zehn Plätze weiter hinten. Und während das islamistische Motiv sonst bei fast keiner Terrormeldung schon in der Überschrift zu finden ist, steht bei der deutschen Tat schon in der Überschrift die "Absicht, Ausländer zu töten".
Und ein paar Stunden später ist der Anschlag in England schon wieder ganz verschwunden, der in Deutschland hingegen immer noch Nummer zwei.
Das Motiv hinter einer so verzerrenden Berichterstattung ist klar - auch wenn es sich möglicherweise nur noch im kollektiven Unterbewusstsein sämtlicher ORF-Mitarbeiter abspielt, weil es da einen inneren Konsens gibt: Das hängt ganz sicher nicht damit zusammen, dass einmal drei, das andere Mal fünf Personen verletzt worden sind. Das hängt einzig damit zusammen, dass man verzweifelt bemüht ist, irgendwie den Eindruck eines Gleichgewichts des Bösen herzustellen, den Dauerkampf der Linken "gegen Rechts" zu rechtfertigen, und zu verwischen, dass 90 Prozent aller Terroranschläge der letzten Jahre islamischen Hintergrund haben.
Aus dem gleichen Motiv haben ja auch alle Mainstream-Medien jahrelang den Prozess um die neonazistischen NSU-Morde breitest ausgewalzt, obwohl die beiden Haupttäter längst tot gewesen sind.
Aus dem gleichen Motiv war auch die Berichterstattung zu Chemnitz so absurd verzerrt: Während der Mord durch Migranten kaum erwähnt wurde, erregte man sich wochenlang, weil bei einer Trauerkundgebung eine Handvoll Neonazis den Hitlergruß zeigten, und erfand sogar Hetzjagden auf Ausländer, um vom eigentlichen Verbrechen abzulenken.
Aus dem gleichen Motiv sind auch die Vorfälle im bayrischen Amberg - also ganz in der Nähe Österreichs - knapp vor Jahresende fast gar nicht berichtet worden, wo vier jugendliche Asylwerber reihenweise Passanten verprügelt und neun ohne jeden Anlass so schwer verletzt haben, dass diese ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Es gibt (wohlweislich) keinen Index der ORF-Meldungen - ich habe jedenfalls mit keiner Suchmethode auch nur eine Zeile oder einen Ton dazu gefunden. Die Täter kommen alle aus islamischen Ländern.
Gib uns unsere täglichen Fake-News, kann der Medienkonsument dazu nur verzweifelt sagen. Denn natürlich ist eine solche Berichterstattung zutiefst verlogen. Und die Lügen des ORF übertreffen zweifellos die des Donald Trump bei weitem, über die sich der Gebührensender so gerne erregt.