Es ist ein Tag, an dem sich die linke Medienblase wieder fürchterlich erregen muss - immerhin hat der böse rechte Volks-Rock'n'Roll-Fuzzi Andreas Gabalier wieder etwas ganz Schreckliches gemacht. Welches Sakrileg hat er diesmal begangen? Nein, er hat nicht wieder für feministische Schnappatmung gesorgt, weil er die "Töchter" in der gegenderten Bundeshymne unterschlagen hat. Diesmal war es noch schlimmer! Diesmal hat er im Rahmen eines Konzerts in der Wiener Stadthalle vor seinem un-bunten Publikum von 14.500 Rückwärtsgewandten doch glatt die heiligen Linkspublikationen Standard und Falter kritisiert.
Die Empörung bei den laut Eigendefinition "kritischen" (also linken) Schreiberlingen war entsprechend. Schließlich ist Kritik nur gut, wenn sie von links kommt und sich gegen die dumpfen Rechten richtet, also etwa gegen die Regierung. Gegen HC Strache und Herbert Kickl. Gegen Waldhäusl, 15 Zentimeter Stacheldraht, Liederbücher und andere lebensbedrohliche Entwicklungen. Eventuell auch noch gegen den "Schweigekanzler". Und sei sie auch noch so plump. Alles andere ist ewig-gestrig, dumm, reaktionär oder Fake News.
Wie gut, dass es an solchen Tagen Ö1 gibt. Im "Roten Kanal" wird der linken Ikone Willi Resetarits alias Dr. Kurt Ostbahn wieder einmal eine ganze Sendung gewidmet. Es ist ein Spielräume Spezial anlässlich des 70. Geburtstages des lustigen linken Willi-Kurtis. Geradezu ehrfurchtsvoll führt ein Rot-Kanalist durch die Sendung mit dem Titel "Ich wollte so gerne ein Sängerknabe sein" - schade nur, dass es am Gesangstalent mangelte.
Erzählt wird dafür ausführlich von der früheren Hausband der linken Szene, den "Schmetterlingen", denen Resetarits angehörte. Und von Liedern über die gefolterten und unterdrückten Linksrevolutionäre in Chile. Von Bauernaufständen und 68er-Revolution. Es gibt Schwänke aus dem Burgenland und aus dem alten Favoriten, in das die Familie Resetarits einst aus dem Burgenland zog. Aus dem aktuellen, neuen Favoriten gibt es hingegen weniger Witzchen, weil die wahrscheinlich nicht halal wären.
Auf jeden Fall ist der Willi bzw. Kurti ein linkes Idol, dem im Rotfunk entsprechend gehuldigt wird. Da darf er etliche mäßig schöne linke Liedchen in den Orbit krächzen. Aber Gabalier kann ja laut seinen zahlreichen weltoffenen Kritikern nicht singen und produziert nur Mist. Nun, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten und Gabalier muss einem definitiv nicht gefallen, aber wenigstens füllt der renitente rechte Recke aus der Steiermark ganz allein Riesenarenen wie das Olympia-Stadion in München mit 80.000 Menschen. Ganz ohne staatliche Subventionen. Und was füllen linksgrüne Klein- und Staatskünstler a la Resetarits eigentlich? Außer die Sendezeit im "Roten Kanal"?