Wenn Armin Wolf einen SPÖ-Exponenten, wie den Europakandidaten Andreas Schieder interviewt, so kommen die Fragen mit absoluter Garantie immer von noch weiter links. Dementsprechend interessierte sich Wolf weitaus am intensivsten ausgerechnet für den Fall Dornauer, also für die SPÖ-Reaktion auf eine politisch nicht korrekte Bemerkung des Tiroler SPÖ-Chefs. Das kann man schon fragen. Das ist für Schieder auch keine angenehme Frage. Aber es gibt halt mindestens hundert weit wichtigere Fragen. Und diese Causa erregt niemanden außerhalb der linken Bobo-Szenen.
Auch Wolfs Bedauern über das Nichtkommen der Finanztransaktionssteuer ist ein typisches Thema aus dem linken Biotop.
Hingegen findet es Wolf nicht der Mühe wert, die unglaubliche Geschichtslüge Schieders zurückzuweisen, dass Sebastian Kurz den britischen Premier Cameron beim Brexit unterstützt hätte.
Am ärgsten aber war, dass der ORF-Moderator in einem längeren Gespräch kein einziges Mal auf jenes Thema zu sprechen kommt, das ganz eindeutig die Hauptursache ist, weshalb die Sozialisten heute fast europaweit so schlecht dastehen, also Migration und Islamisierung.
Zugegeben: Wolf macht es raffinierter als die anderen ORF-Redakteure, von Leitner bis Schnabl, denen man die Fraternisierung offen ansieht. Aber auch er stellt eben nie die Fragen, die Nicht-Linke und die Mehrheit der Österreicher einem SPÖ-Exponenten stellen würden. Und auch das ist eben ein ganz gravierendes Element der schweren Einseitigkeit des Zwangsgebührensenders.