Der Wegscheider zerpflückte um 19:25 Uhr in Servus TV wieder einmal auf köstliche und treffende Art den „Oppositions-RundFunk“ ORF und dessen linke Einseitigkeit in der Berichterstattung über die Regierungsarbeit. Danach schaltet man – wie noch immer viele Österreicher – auf die ZiB 1 um und stellt fest: Mit der ORF'schen Realität kann nicht einmal ein begnadeter Satiriker wie Ferdinand Wegscheider mithalten.
In einem ZiB-Bericht über eine Rede von Kanzler Sebastian Kurz ein Jahr nach der Wende-Wahl zum Nationalrat streift die Gestalterin des Beitrags die energische Ankündigung des Kanzlers, auch in der EU den liberalen Rechtsstaat verteidigen zu wollen. Und sie fügte herablassend hinzu, dass das „wohl auch im Lichte der bevorstehenden EU-Wahl“ gesagt worden sei.
Dass Kurz mit seiner Regierung das Thema „soziale Wärme“ verstärktes Augenmerk schenken will, bezeichnet die ORF-Berichterstatterin abschätzig „eine relativ neue Wortkombination“. Danach meint sie: „Auffällig heute, dass von einem Thema wenig die Rede ist – von Migrations- und Flüchtlingspolitik.“ Das ist natürlich ärgerlich für den ORF, denn darauf, Sebastian Kurz Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und soziale Kälte zu unterstellen, ist man schon gut trainiert.
Noch schlimmer ist es für ORFler, über das Ergebnis einer OGM-Studie berichten zu müssen. In der steht, dass das Vertrauen der Österreicher in die Politik und die Politiker von 15 auf 45 Prozent gestiegen sei. Ein sensationelles Ergebnis und eine fulminante Entwicklung. Und was sagte der ORF-Innenpolitik-Chef Hans Bürger im Interview mit dem ORF-Moderator dazu? Bürger im O-Ton: „Das heißt, es sind doch viele Österreicher mit der Politik der Regierung zufrieden, wenn man auch sagen muss, dass 55 Prozent nicht zufrieden sind.“ Um dann hinzuzufügen, dass die Regierung eine Politik für jene Mehrheit der Österreicher mache, die eine Mentalität des „mia san mia“ haben.
Diese „mia san mia“-Österreicher sind übrigens jene, die mit ihren Zwangsbeiträgen den im medialen Abstiegskampf befindlichen ORF am Leben erhalten.
Dann gibt es einen absurden Werbebeitrag für die nur noch vom ORF am Leben gehaltene Liste Pilz. Die darf sich darüber erregen, dass es viel zu wenige Verurteilungen wegen Umweltgefährdung gebe. Schuld daran ist natürlich der Justizminister, der zu wenig für die einschlägige Schulung der Staatsanwälte tut.
Dann folgt ein Beitrag aus München über die Bayern-Wahlen. Da werden einige junge Leute vor die Kamera gebeten, die erklären warum sie die CSU nicht wählen werden. Die Hauptaussage von Birgit Schwarz, der ORF-Korrespondentin in Berlin: „Die CSU steht vor einem historisch schlechten Ergebnis. Die Umfragen sagen ihr einen gewaltigen Absturz voraus.“ Dass die bayerischen Sozis ins Bodenlose abstürzen dürften wird nur in einem Nebensatz erwähnt. Ebenso wird nicht erwähnt, dass die Parteien rechts der Mitte auch bei dieser Wahl eine deutliche Mehrheit erreichen werden. Dafür dürfen die Grünen, Bierkrüge stemmend, lange in die Kamera grinsen und schunkeln.
Dann folgt ein freundlicher Beitrag über „Demonstrationen gegen den Rechtsruck“ in Deutschland, aber auch in Wien. Hierzulande wurde wieder einmal in Zwergdemonstrationen für die Verteidigung der Pressefreiheit demonstriert. Ein Bild darf dabei nie fehlen: Die schrulligen und schrumpeligen „Omas gegen Rechts“. Das geht nahtlos über in einen völlig unkritischen Buchbeitrag über eine Autorin, die bei der Frankfurter Buchmesse ihre Enthüllungen über die AfD bewirbt. AfD-kritische Bücher sind in Deutschland ein unfehlbares Mittel, um groß in linken Medien zu landen.
Man könnte an dieser Stelle auch etwas Positives über diese außergewöhnlich linkslinke ZiB-Sendung melden. Im Beitrag über einen Bombenanschlag auf ein Parteilokal der Partei Lega knapp vor einem Auftritt des italienischen Innenministers Salvini kamen kein einziges mal die sonst unverzichtbaren Begriffe wie „rechtspopulistisch“, „ausländerfeindlich“, „nationalistisch“ oder ähnliches vor. Da hat der zuständige Redakteur vermutlich darauf vergessen.
Es könnte aber auch sein, dass die bislang unverzichtbaren Beifügungen zu Salvini der Zeitnot zum Opfer gefallen sind. Die Bombe gegen Rechts war dem ORF nur 21 Sekunden seiner kostbaren Sendezeit wert.