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Werner Grotte (ORF2 Fr, 21.09.2018, 22:00)
ZIB 2

Der neue Kinofilm „Cops“, der Freitag in Wien angelaufen ist, wird von den "Mainstream-Medien" – also auch vom ORF – prominent angekündigt und durchwegs über den grünen Klee gelobt, weil er angeblich die „immensen Spannungen und Gewaltphantasien“ in einer Polizei-Elitetruppe wie der WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) so schön bildlich darstellt.

Das mag schon sein – allerdings wird die Tatsache, dass Regisseur Stefan A. Lukacs seinen bereits im Vorfeld mit diversen Preisen hochgejubelten Streifen völlig ohne Zutun der Polizei oder gar der WEGA gedreht hat, gerne verschämt verschwiegen.

Der Wiener Lukacs hat bisher nichts Nennenswertes für das Kino-Publikum geleistet – lediglich einen Kurzfilm namens „Void“ hat er 2012 via Internet auf selbiges losgelassen, in dem er die berüchtigte Causa „Bakary J.“ in seinen ganz eigenen Phantasien darstellt. In diesem tendenziösen Streifen stimmt so ziemlich gar nichts bis hin zur Tatsache, dass Lukacs aus zivilen, unbewaffneten WEGA-Beamten, die einen mehrfach vorbestraften Afrikaner abschieben sollten und von diesem attackiert wurden, uniformierte, bewaffnete Machos macht, die einen armen Schutzbedürftigen fast zu Tode foltern.

Aber diese Art der Schubumkehr, aus Kriminellen arme Schutzsuchende zu machen, ist ja bei linken "Künstlern" und Medienschaffenden weit verbreitet.

In der ZiB 2 am Freitag wurde - entsprechend dieser Vorgeschichte - natürlich auch ganz groß über „Cops“ und dessen Schöpfer berichtet, als sei der der Sohn von Stephen Spielberg. Nur kurz wurde dabei auch angeschnitten, dass die echte WEGA bei dem Film nicht mitspielte und eine offizielle Stellungnahme des Innenministeriums dazu ausstehe. Sprecherin Lou Lorenz-Dittelbacher behauptete zudem, quasi als Beweis für die Qualitäten des Film-Machers, Lukacs Kurzfilm „Void“ werde „sogar als Lehrfilm bei der Polizeiausbildung gezeigt".

Da hat der ORF leider ganz schlecht recherchiert.

Das Innenministerium (BMI) gab nämlich vor dem Kinostart bereits eine „offizielle Stellungnahme“ zum Film „Cops“ ab – allerdings nicht gegenüber dem ORF, sondern schon am Donnerstag gegenüber dem von den Linken gefürchteten und durchaus weit verbreiteten Internet-Magazin „unzensuriert.at“. Dort heißt es wörtlich:

Die Darstellungen im Film ‚Cops‘ sind nicht faktenbasiert, sondern als rein fiktiv im Sinne der künstlerischen Freiheit zu sehen. Sie spiegeln keinesfalls die Wirklichkeit wider. Die WEGA wird hier in ein völlig falsches Licht gerückt.

Und zur Behauptung, der Anti-Polizeifilm „Void“ würde als Lehrfilm bei der Polizistenausbildung gezeigt, erklärt das BMI - brav gegendert - gegenüber "unzensuriert.at":

Bisher hatte die Polizei die Rechte an ‚Void‘, um diesen Film als Schulungsfilm in der Grundausbildung der Polizistinnen und Polizisten zu zeigen. Diese Rechte sind heuer (vor wenigen Monaten) abgelaufen, weshalb der Film auch nicht mehr gezeigt wird.

Wer ein wenig zwischen den Zeilen liest, wird klar erkennen, dass die neue Führung des Innenministeriums offensichtlich rasch handelte, um ihren künftigen Polizisten nicht eine Polizei-Verunglimpfung als „Lehrfilm“ vorzusetzen und dessen Gebrauch schon vor Monaten einstellte.

So aktuell ist der ORF. Aber vielleicht will er gar nicht aktuell sein und selbst aktuell recherchieren, weil die Aktualität so manche Meldungen des Staatsfunks (?) einfach ad absurdum führen könnte…