Es ist absolut unglaublich. Da gibt der vor 13 Jahren aus dem Amt geschiedene ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes im ORF-Fernsehen ein Interview zu seinen Äußerungen im deutschen Boulevardblatt "Bild", wo er Sorgen bezüglich einer Kooperation mit dem österreichischen Verfassungschutz BVT geäußert hat, nachdem dort bei einer Razzia Akten mitgenommen worden sind. In der ZIB2 sagt er jedoch eindeutig, dass die einzige Quelle seines Wissens und seiner Sorge Medienberichte aus Österreich seien und nicht das den ganzen Tag lang von linken Politikern angedeutete aktuelle Insiderwissen. Was aber tut der Online-ORF am Tag darauf?
Er berichtet auch dann nur die fragwürdigen Aussagen des Ex-BND-Mannes in der "Bild", nicht aber dessen eindeutigen Klarstellungen, obwohl diese im ORF-eigenen Fernsehen gefallen sind, obwohl diese ein unmissverständlicher klarer O-Ton waren und nicht nur eine Zitierung durch den Boulevard.
Gewiss: Dadurch ist die von Rot und Grün ob des "Bild"-Berichtes wieder hochgekochte BVT-Kampagne geplatzt wie ein angestochener Luftballon.
Aber noch viel eindeutiger ist: Das nicht zu berichten, sondern nur eine viel ältere Aussage aus einer leicht dubiosen Plattform noch am Tag danach plattzuwalzen, ist ganz mieser und verlogener Fake-News-Journalismus.
Und ebenso Fake News ist es, wenn der ORF in all den Berichten zu dem Thema nie sagt, dass es eine Staatsanwältin ist, welche die Razzia angeordnet hat. Und welche heute noch die Kontrolle über die Akten hat. Freilich würde man diese Fakten nennen, dann wäre die SPÖ-Kampagne, welche Polizei und Innenminister für die Razzia verantwortlich machen will, noch stärker als Rohrkrepierer entlarvt. Das ist natürlich im ORF strikt untersagt.