ORF-Watch.at Die unabhängige Kontrolle des Gebührenmonopols


Andreas Unterberger (oe1 Do, 23.08.2018, 07:00)
Ö1 Morgenjournal

Eine der perfidesten Methoden der ORF-Genossen ist es, durch einen stänkernden Satz in der Anmoderation einen Beitrag a priori in ein schiefes Licht zu rücken. Da wird - durchaus sachlich und ordentlich - über die nun beginnenden Deutsch-Klassen samt Aussagen des Bildungsministers berichtet. Aber bevor der Beitrag überhaupt beginnt, macht die Moderatorin (deren eigener Bildungshorizont sich offenbar aufs "Falter"-Lesen beschränkt) deutlich, dass da jetzt gleich über einen Schwachsinn berichtet wird. Nichts anderes heißt es ja, wenn sie sagt, diese Einführung "wird von vielen Bildungsexperten bezweifelt". Sie verrät freilich nicht, wo sie diese Experten außerhalb der rot-grünen Marschkolonnen gefunden haben will.

So schlagseitig zieht es sich durch die ganze Sendung, wenn etwa illegale Migranten wieder einmal "gerettete Flüchtlinge" sind. Da fällt auch eine Kultur-Redakteurin in der ganzen typischen Präpotenz dieser Journalistenkategorie auf, die wieder einmal über den betagten Blut-Künstler Nitsch berichtet und dabei mitteilt: Über dessen Schloss Prinzendorf "mag es aus den bekannten Gründen ruhig geworden sein". Mit Sicherheit haben mehr als 90 Prozent der Zuhörer freilich keine Ahnung von den "bekannten Gründen". Ist ja egal. Kulturredakteure richten sich in ihrer Arroganz ja sowieso nicht an solche Ignoranten, sondern nur an Ihrereins. Andere Erklärung für dieses Verhalten: Kulturredakteure berichten grundsätzlich nichts Negatives über (sogenannte oder wirkliche) Künstler. Negativ darf immer nur über Schwarz und Blau berichtet werden.

Und wer da noch immer nicht verärgert den Sender gewechselt hat, bekam in den folgenden Ankündigungen dann gleich die Bestätigung, dass es auf Ö1 außerhalb der Journale sogar noch viel skandalöser und einseitiger linksradikal zugeht. Da wurde nämlich ein Beitrag eines sogenannten "Radio-Kollegs" angekündigt, demzufolge angeblich "die Grenzen zwischen den Geschlechtern verschwinden". Und gleich bekam man einen O-Ton eines einschlägigen Aktivisten zu hören, der seine krank-linksradikalen Wünsche im Gebührenfunk breittreten darf: Er würde es am besten finden, "dass man es sich aussuchen kann, ob man Mann oder Frau oder keines von beiden ist".

Je größer der Schwachsinn, desto mehr Platz im ORF dafür. Zum Glück kann man ja blitzschnell die Sender wechseln. Zahlen für die Blase muss man freilich weiterhin.