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Franz G. (ORF2 Mo, 30.07.2018, 22:00)
ZIB 2

Der 150-Euro-Sager von Frau Sozialminister Hartinger-Klein schlägt diesmal die hohen Wellen über den Rand des Sommerlochs – unterstützt vom mitleidheischenden Dackelblick des ZIB2-Moderators.

Nicht, dass der ORF versuchen würde, das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat insoferne zu relativieren, als dass es in dem Interview vor allem um Flüchtlinge geht, die bekannterweise Wohn- und Krankenversicherungskosten, aber auch anderes vom Staat ersetzt bekommen.

Der ORF verabsäumt es auch, die „Milchmädchenrechnung“ anzustellen, dass 150 Euro pro Person für den Lebensunterhalt einer vierköpfigen Familie glatte 600 Euro für Lebensmittel und ein paar Reinigungsmittel bedeuten.

Nun drängt sich mir die Gegenfrage auf: Wieviele österreichische Familien haben denn 600 Euro monatlich für Lebensmittel (Tube Zahnpasta, Geschirrspüler und Waschmaschinentabs fallen nun nicht so stark ins Gewicht) übrig? Wieviele österreichische Familien (meine eingeschlossen) müssen denn mit weit weniger auskommen und können nicht das Monatssalär in Wurstsemmeln aufrechnen? Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

Mit geplanten Großeinkäufen (nicht im teuren Luxusladen), Nutzung regionaler Angebote und Vermeidung von Essensabfällen lässt sich ganz unaufgeregt eine Familie mit etwa 300 Euro ernähren. Schampus gibt's halt keinen. Aber mit solchen Gegendarstellungen lässt sich in Zeiten der (Flüchtlings-)Krise halt keine FPÖ-kritische Schlagzeile pauken.