Dass die ORF-Redakteure in kollektive Ekstase über die neue spanische Links- und Frauen-Regierung geraten werden, war zu erwarten gewesen. Da lässt man sich von so Kleinigkeiten, dass diese Regierung kaum mehr als ein Viertel der Abgeordneten repräsentiert (ganz im Gegensatz zur gleichzeitig angetretenen neuen Regierung Italiens), nicht beirren.
Aber dass der ORF deswegen gleich die italienische Regierung als "populistisch-rechtsrabiat" bezeichnet, bedeutet nun doch einen dramatischen Qualitätssprung in der Hetze des Senders, den man folgerichtig als linksrabiat bezeichnen muss.
Dazu passt dann ganz ein Interview, in dem ein - leider den Sprung vom Wiener Vorstadtslang ins Hochdeutsche nicht schaffende - Redakteur den FPÖ-Vizekanzler dauernd mit einem Unterton über die Entwicklung einer neuen Balkanroute fragt, als ob sich der das alles in freiheitlichen Fieberträumen nur eingebildet hätte.
Aber immerhin: Danach gibt es ein recht objektiv gemachtes Interview mit dem Chef des Bundeskriminalamtes, aus dem sehr wohl ein Besorgnis erregender Eindruck entsteht.