Frau Bernhard moderierte den Beitrag über die Regierungsbildung in Italien an, dass nun Italien von Populisten regiert werde, von der 5-Sterne-Bewegung und der "fremdenfeindlichen" Lega.
Während die Rom-Korrespondentin, Frau Wagner, in ihrem Beitrag ohne hetzerische oder tendenziös beschreibende Eigenschaftswörter auskam, konnte es sich Frau Bernhard (bzw. der den Text verfassende ORF-Mitarbeiter) nicht verkneifen, das hetzerische Wort "fremdenfeindlich" im Text unterzubringen.
Nur weil man als Partei oder Person einer ungeregelten Masseneinwanderung nach Europa kritisch gegenüber eingestellt ist, ist man noch lange nicht "fremdenfeindlich". Der passende neutrale Ausdruck dafür ist: "migrationskritisch". Können die ORF-Nachrichten-Verfasser den Unterschied erkennen?
Wenn schon beide Regierungsparteien in Italien nun nach Ansicht der ORF-Nachrichtentexter Populisten sind, warum punziert der ORF dann nur die eine (rechte) Partei als "fremdenfeindlich" und verkneift sich jegliches hetzerische Attribut zur linken Populistenpartei 5-Sterne? Sieht so eine objektive Berichterstattung aus?
Solange in einem vom Gesetz her eigentlich zur Objektivität und Ausgewogenheit verpflichteten Sender derartige inhaltliche Fehler regelmäßig "passieren", seine ideologische Schlagseite durch einseitige Wortwahl offen zu zeigen, solange darf man den ORF berechtigt kritisieren und solange besteht Handlungsbedarf, dies zu ändern.
Demgegenüber berichtete Herr Manola unaufgeregt und ohne Setzung allzu tendenziöser Attribute oder Adjektive über den fliegenden Machtwechsel im Rahmen eines Misstrauensvotums in Spanien. Manola ist überzeugt, dass "jede Stimme dieser einzelnen Parteien, darunter auch der Separatisten, ihren Preis hatte". Damit kritisiert er die neue sozialistische Regierung und den vermuteten Stimmenkauf von Parlamentariern, was nicht unbedingt besser ist, als die alten Korruptionsfälle, die Rajoy politisch angelastet werden.
Ein Kurzbericht über die aktuellen Vorgänge im Kabarettstück "Liste Pilz" rundete diese ZiB 1 ab.