Die Sendung war eine ganze Parade von Forderungen an die Regierung, wo noch viel mehr Geld ausgegeben werden soll. Von den Richtern über die Pflege-Forderungen bis zu den Vogelschützern, die mehr Geld für vogelfreundliche Bauern wollen. So weit, so gähn.
An sich sind das zwar durchaus legitime Themen, wären sie nicht durchwegs so total einseitig rein aus rotgrüner Sicht dargestellt worden. Diese Schlagseite fällt besonders dann auf, wenn man sich bewusst macht, dass über all jene Themen, wo die Regierung massiv positive Akzente setzt - von den kinderreichen Familien bis zu den Niedrigverdienern - noch nie so ausführlich, geschweige denn so einseitig berichtet worden ist.
Sehr schlagseitig war auch, dass die präsentierten Hochjuristen in einem sehr langen Beitrag nie gefragt worden sind, ob ihnen denn keine einzige sinnvolle Rationalisierungsmaßnahme des unglaublich behäbigen Justizgetriebes einfällt, statt einfach nur ständig Njet zum Sparen zu sagen und noch längere Verfahren anzudrohen. Statt für solche sinnvolle Fragen hat der ORF die Sendezeit gleich mehrmals für lange feministische Zungenbrecher verwendet: "die Präsidentin und die drei Präsidenten der Oberlandesgerichte" ...
Und genauso schlagseitig war, dass man der seltsamen Argumentation des Caritas-Präsidenten, es "sei unwürdig", in der Pflege ein Kostenproblem zu sehen, nie die Frage entgegengehalten hat: Warum kritisiert er, warum kritisiert die Kirche es nie, dass mit Wegfall des Pflegeregresses schlagartig so viel mehr alte Menschen von ihren Kindern ins Altersheim abgeschoben werden als früher? Ist es nicht intellektuell unwürdig, statt dessen immer nur noch mehr Geld zu fordern, ohne zu sagen, wem es weggenommen werden soll?
Aber da all die auftretenden Regierungskritiker mit keinerlei kritischen Frage behelligt wurden, da Regierungsverteidiger eh nie vorkamen, konnte die Sendung in der rotgrünen Ideologie-Skala wieder problemlos ihren römischen Einser erhalten.