Die ZiB2 am Montag war wieder ein echtes Propaganda-Feuerwerk. Zuerst die Wahlen in Italien. Da wurde neben Matteo Renzi und seinen Sozialisten auch gleich Berlusconi zum Verlierer gestempelt - damit es nicht so weh tut, dass schon wieder eine regierende Linkspartei in ein Debakel gelaufen ist. Natürlich darf auch der mehrmalige Hinweis nicht fehlen, dass Berlusconis Partner, die Lega, "ausländerfeindlich" ist - nur weil sie gegen unbeschränkte illegale Einwanderung auftritt. Populisten sind sowieso alle, die nicht Sozialisten sind.
Dann ging es um die drei bisherigen Landtagswahlen 2018. Da ging man der Frage nach: "Warum wird - anders als im Bund - in den Ländern Stabilität gewählt?" Die Manipulation in dieser Frage kommt ganz elegant mit der Brechstange um die Ecke. Ein Sozialist in Kärnten mit fast 50 Prozent, das ist Stabilität! Fast 60 Prozent für Konservative auf Bundesebene offenbar nicht - nur warum? Weil nur Sozialisten Stabilität bringen können?
Außerdem werden zwar die ÖVP-Triumphe in Niederösterreich und Tirol erwähnt, als wahre Sieger werden aber natürlich nur die SPÖ-Genossen dargestellt. Unterlegt mit dem Text aus dem Off: "Nicht nur in Kärnten, auch in Tirol und in Niederösterreich, keine wirklichen SPÖ-Hochburgen, gewinnen die Sozialdemokraten dazu. Schwarz-Blau im Bund macht das möglich." Dass bei allen drei Wahlen aber auch ÖVP und FPÖ Sieger waren, die FPÖ sogar immer klar dazugewonnen hat, wird leider nicht erwähnt - so ein Zufall wieder einmal. Die gigantischen SPÖ-Erfolge in Niederösterreich (SPÖ +2,3 Prozent - ÖVP verteidigt Absolute, FPÖ +6,5) und Tirol (SPÖ +3,5 Prozent - ÖVP +4,9, FPÖ +6,2) sind laut ZIB-Team natürlich nur aufgrund der schrecklichen Regierungsmaßnahmen möglich gewesen.
Zum Abschluss wird noch einmal willkommensgeklatscht. Es gibt Prügel für die Asylbehörden, die zu viele Fehler machen würden (heißt, sie lehnen zu viele Anträge ab). Ein Iraker wird interviewt, um zu unterstreichen, wie gut er integriert ist und schon Deutsch spricht - schade nur, dass sein Kauderwelsch absolut unverständlich ist. Bei Vorarlbergern oder Steirern werden oft Untertitel eingeblendet - bei Irakern ist das zum Glück nicht nötig. Außerdem wird eine fragwürdige Profil-Story aufgegriffen. Der Sachverständige, der ein Ländergutachten zu Afghanistan abgegeben hat, habe "unwissenschaftlich" gearbeitet. Tenor: Eigentlich müssten alle abgeschobenen Afghanen dringend zurückgeholt werden. Alle Pläne der Regierung sind außerdem unmenschlich!
Zum Glück ist der ORF jeden Tag so objektiv - danke!