Man entkommt Ihnen nicht. Zumindest nicht im ORF. Wann immer man sich über den Staatsfunk informiert, sie poppen ständig zwischen den wirklich wichtigen Meldungen auf. So bedeutungslos können sie offenbar gar nicht werden: Die Grünen mutieren gerade zu so einer Art ORF-Polit-Maskottchen. Die Ökomarxisten haben politisch zwar nichts mehr zu melden, sind aber trotzdem immer wieder im Bild oder im Radio.
Aus dem Parlament sind sie vor Monaten geflogen. Nach den Stimmenverlusten in Tirol ist ihnen nun auch noch ein Bundesrat und damit der ohnehin etwas seltsame Klubstatus im Parlament abhandengekommen. Ein Dilemma. Nicht nur für die finanzschwachen Grünen, sondern auch für den ORF. Wie bringt man eine seiner beiden Lieblingsparteien, die mittlerweile in der außerparlamentarischen Opposition gelandet ist, möglichst oft und möglichst prominent in Radio und TV unter, damit sie medial präsent und politisch am Leben bleibt? Das Morgenjournal macht es vor. Heute geht es um den Kampf der EU um sogenannte Steuerparadiese.
Und wer kommt hier als einziger im Originalton ausführlich zu Wort. Der Grüne EU-Parlamentarier Michel Reimon. Der darf Großbritannien vorwerfen, sich noch immer als Kolonialmacht aufzuführen. Ach ja, im EU-Parlament gibt’s ja noch drei Grüne aus Österreich. Und wenn einer von ihnen dann auch noch auf die bösen EU-Flüchtlinge, die Briten, hinhaut, da muss man ja quasi eine Geschichte draus basteln. Ein bissel was geht immer. Auch wenn der Nachrichtenwert manchmal gegen Null tendiert.