Dass der ORF seit Jahren, oder besser seit Jahrzehnten, mit Hingabe gegen privaten Waffenbesitz polemisiert, ist hinlänglich bekannt. Schließlich will jeder brave Linke nur die Staatsmacht bewaffnet sehen, während der kleine Bürger stets wehrlos ausgeliefert zu sein hat. Darum wird auch jedes Schusswaffen-Verbrechen in den USA stets dazu genutzt, strengere Waffengesetze zu fordern.
Dass in den USA rund 320 Millionen Menschen leben und es schon allein deswegen auch zwangsläufig häufiger im Jahr zu Verbrechen kommen muss als im kleinen Österreich, interessiert dabei wenig. Dass auch in Europa mit seinen viel strengeren Waffengesetzen genug passiert, ist dabei auch wurscht. Und dass, wenn gerade keine (ohnehin meist illegale) Schusswaffe bei der Hand ist, eben alles andere von LKWs über Messer und Beile bis hin zu selbst gebastelten Bomben zum Einsatz kommt, kratzt beim Rotfunk auch keinen.
Jetzt hat man aber ein neues Highlight in punkto Qualitätsjournalismus abgeliefert. In der ZiB um 9 Uhr ist als Spitzenmeldung zu hören, dass jetzt endlich auch der dämliche Präsident Trump für eine teilweise Verschärfung der Waffengesetze eintritt. Man spürt fast den innerlichen Triumph der ORF-Redaktion. "Trump will nach Schulmassaker Waffengesetze verschärfen" lautete der Titel. Dumm nur, dass die supertollen Überjournalisten des Staatsfunks dann im gesamten Beitrag vor lauter Jubel darauf vergessen haben, zu melden, was er da eigentlich verschärfen will. Oder wann. Oder wie. Und überhaupt. Genau genommen kommt "Waffengesetze verschärfen" außer in der eingeblendeten Überschrift dann gar nicht mehr vor. Ups.
Auf alternative Medien schimpft man gerne in arroganter Herablassung, während man selber Anfängerfehler vom Feinsten macht. In der Story auf die zentrale Botschaft aus der Schlagzeile zu vergessen, ist schon eine gewisse Leistung, die sonst eher nur Anfängern passiert und für diese meist das vorzeitige Karriereende bedeutet. Aber als top-bezahlter Zwangsgebühren-Profiteur steht man natürlich über solch kleinlichen Dingen...