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Niklas G. Salm (ORF2 Mo, 26.02.2018, 22:00)
ZIB 2

Auch in der ZiB2 ging die Dauerwerbeschleife für eine nicht einmal im Parlament vertretene und ständig bei allen Wahlen verlierende Partei weiter. Insgesamt zehn Minuten wurden wieder der grünen Mittelfinger-Truppe gewidmet, die rein politisch gesehen bereits in ihren letzten Zügen liegt bzw. klinisch tot ist. Dennoch durfte Bundessprecher Werner Kogler, der in Wahrheit nur noch mit der Abwicklung und Nachlass-Verwaltung dieser traurigen Polit-Verirrung beschäftigt ist, wieder sieben Minuten lang Werbung in eigener Sache machen.

Evil Armin fragte zwar auf den ersten Blick kritisch, ließ dann aber jegliche Verbissenheit im Nachfragen vermissen, die ihn bei türkis-schwarzen oder blauen Gesprächspartnern so auszeichnet. Der schon aufgrund pseudo-kritischer Fragestellung oft irritierte Kogler beantwortete quasi keine einzige Frage, sondern schwafelte irgendeinen Blödsinn herum und das völlig unwidersprochen. Kein Nachhaken, nichts. Und Wolf ließ es mit entspannt-freundlicher Miene geschehen. Undenkbar bei einem bösen Rechten!

Das begann schon mit der ersten Antwort des etwas verwirrt wirkenden Herrn Kogler. Man habe in Tirol ein ganz leichtes Minus von 2 Prozent eingefahren. Ein ganz leichtes Minus? Wenn man nur 12 Prozent hatte, sind 2 Prozent weniger nach Adam Riese aber mal flotte 16,66 Prozent bzw. ein Sechstel Verlust gegenüber der letzten Wahl. Eine Kleinigkeit? Na das hätte ein FPÖler sagen sollen - Wolf hätte ihn nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Aber ein Grüner darf sowas behaupten und nichts geschieht.

Aber das Gestammel ging weiter. Wolf fragte, wie es sein könne, dass eine Partei wie jetzt in Kärnten 12 Prozent hat, in der Regierung sitzt und bei der Wahl nächsten Sonntag aus dem Landtag zu fliegen droht. Koglers Antwort: "Es stellt sich umgekehrt die Frage: Soll eine grüne Partei im Landtag vertreten sein? Ja oder nein? Für Kontrolle, für Umweltschutz." Das ist eine Antwort? Man stelle sich vor, Norbert Hofer oder Herbert Kickl würden Wolf solche Antworten servieren.

Dann warf Wolf ein, dass die Grünen überall zerstritten sind, sich gespalten haben und gegeneinander antreten. Wie kontert Mr. Äähhh, Herr Werner Kogler? Die Blauen hätten das in Kärnten auch getan und keinen würde das aufregen. Also eine typische Tu-quoque-Scheinargumentation, die schlaue Linke immer den dummen Rechten anlasten. In diesem Fall für Wolf aber voll ok.

Aber es war eben wie immer - für GrünInnen gibt es im ORF stets unbezahlte Werbeschaltungen, keinerlei Kritik (maximal zum Schein kritische Fragen, auf die aber nicht näher eingegangen wird) und amikalen Umgang. Und das für eine außerparlamentarische Partei, die eigentlich nur noch in Resten besteht. Wie argumentiert das der ORF? Ach so, der Staatsfunk muss ja nicht argumentieren - man ist schließlich allmächtig, pardon, unabhängig und objektiv!