Wurde Prinzessin Kern vom ORF zum Abschuss freigegeben? Denn in den letzten Tagen häufen sich einzelne kritische Fragen in Interviews mit dem einstigen roten Senkrechtstarter und Superstar. Der gesamten SPÖ die Freundschaft aufgekündigt hat der Rotfunk eher nicht, denn über Vertreter des linken Parteiflügels wie Andreas Schieder, Michael Häupl oder die Wiener Damenriege mit Brauner, Frauenberger und Co. ist weiter kein kritisches Wort zu vernehmen.
Das kann man bei Kern nicht behaupten. Nach dem Interview im Ö1-Mittagsjournal, als ein paar Mal kritisches Nachfragen reichte, um Kern völlig aus dem Konzept zu bringen, nahm jetzt auch Armin Wolf in der ZIB2 Kern unter Beschuss. Noch vor kurzem wäre das undenkbar gewesen, den SPÖ-Vorsitzenden derart in die Mangel zu nehmen. Als er noch KanzlerIn war, schon gar nicht.
Aber jetzt? Es war wieder einmal das Thema der Mangelberufe, das den Nebenerwerbs-Pizzalieferanten ins Schleudern brachte. Die frei erfundene Zahl der 150.000 zusätzlichen Ausländer, die Kern und sein neuer Bundesgeschäftsführer Lercher vor allem der FPÖ in die Schuhe schieben möchten, war offenbar selbst dem Staatsfunk zu utopisch. Und so wurde Wolf ausnahmsweise seiner Aufgabe gerecht, auch bei linken Politikern ernsthaft nachzufragen. Kein Experte weit und breit würde sich finden, der diese SPÖ-Behauptung nachvollziehen könne.
Das war für Kern offenbar eine unerwartete und völlig neue Erfahrung. "Aber Herr Wolf ...", japste er mehrmals völlig verzweifelt. Es sieht nicht gut aus für den ehemaligen roten Shooting Star ...