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Niklas G. Salm (ORF2 Mo, 15.01.2018, 22:00)
ZIB 2

Endlich ein Zeichen der Regierung bzw. der FPÖ an den ORF, dass man nicht weiter gewillt ist, sich täglich von den Staatsfunkern ans Bein pinkeln zu lassen! In der ZiB2 verkündete Armin Wolf ganz überrascht, dass kein FPÖ-Minister und kein hoher FPÖ-Funktionär bereit war, zu einem Interview ins Studio zu kommen.

Evil Armin schien die Welt nicht mehr zu verstehen - wie konnte es nur dazu kommen? Warum wollen sich die dummen Blauen nicht mehr von den schlauen ORFlern vorführen lassen? Solche Fragen kann sich aber nur ein Wolf ernsthaft stellen, denn die Antworten waren in den Minuten davor zu finden.

Ein fast fünfminütiger Beitrag unter dem Titel "FPÖ: Konzentrations-Probleme" zog den kleineren Regierungspartner wieder einmal genüsslich durch den Kakao. Oder besser gesagt, durch den Dreck. Die unglücklichen ersten Wochen der Sozialministerin beim Thema Mindestsicherung wurden ebenso wiedergekäut, wie die erschreckende Nachricht, dass Innenminister Kickl eiskalt das Wort "konzentriert" gesagt hat.

Dazu kam der (zugegeben nicht ganz glückliche) Trommel-Auftritt von Vizekanzler Strache beim Wahlkampfauftakt der Tiroler FPÖ und das Neujahrstreffen in Vösendorf. Da wurde wieder Bier in Großaufnahme gezeigt und vermutlich mit Hingabe nach den einfachsten Geistern unter den blauen Anhängern gefahndet, die dann die intellektuelle Schlichtheit des freiheitlichen Publikums unterstreichen sollten.

4:33 Minuten konzentrierte (ja, konzentrierte!) FPÖ-Abwatschung. Und dann fragte sich Herr Wolf, warum denn wohl kein blauer Politiker in die ZiB2 kommen wollte, um dort weiter bloßgestellt zu werden. Aber kein Problem, der ORF weiß ja immer Rat und hatte adäquaten Ersatz parat. Ex-Haider-Intimus Stefan Petzner durfte den Konzentriert-Sager von Kickl analysieren. Jener Petzner, der keinen Menschen mehr interessiert – außer die Staatsfunker, seit er zur linken Religion gefunden hat. Und der Ex-BZÖ-Mann apportierte brav das Stöckchen und versicherte, dass Kickl das definitiv wissentlich und in provokanter Absicht getan hat.

Im Anschluss (eigentlich auch eine verbotene Formulierung) saß auch noch Politikwissenschafter Peter Filzmaier im Studio und setzte die Analyse fort. Na wenigstens einer, der offensichtlich eine Freude hat, wenn er möglichst oft bei Armin Wolf Platz nehmen darf ...