In Wien werden die Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel teurer. Gleichzeitig wird die Möglichkeit abgeschafft, in Autobussen einen Fahrschein zu lösen.
Für jeden, der nur die erste Volksschulklasse in Sachen Journalismus absolviert hat, ist das der idealtypische Inbegriff einer großen und mit Interviews zu ergänzenden Spitzenmeldung, wenn er lokale Nachrichten für diese Stadt zu programmieren hat. Nur im ORF ist das nicht so. Da ist dies nur eine knappe Kurzmeldung in "Wien heute", in der man nicht einmal jeden einzelnen der teurer gewordenen Tarife separiert melden kann.
Es gibt ja auch viel Wichtigeres für die Sendung: Zum Beispiel ein langes Interview mit dem hauseigenen Genossen Generaldirektor, in dem sich dieser berühmen kann, wie toll es sei, dass der ORF das Neujahrskonzert übertragen wird. Na gut, das hätte man ja sonst wirklich nicht gewusst.
Ungeheuerlich? Na ja, halt ORF-typisch. Offen bleibt da nur, ob es reine Liebedienerei gegenüber Rotgrün ist, dass man unangenehme Sachen möglichst klein spielt, oder ob sie es gar nicht besser können. Etwa weil sie nur Publizistik an der Wiener Uni gemacht haben, wo man ganz sicher eines nicht lernt: nämlich Journalismus.