23. Dezember - ideal für ein wenig Linkspropaganda! So dachte man offenbar bei Ö1, denn was in den Mittagsnachrichten wieder abgeliefert wurde, war sagenhaft.
Zunächst einmal wurde aus Bethlehem berichtet, wo ein Taxifahrer namens Mohammed Irgendwas abjammern durfte, dass heuer zu Weihnachten keine Touristen kommen. Tja, wenn sie nur genug zahlen, dann wären selbst die Ungläubigen willkommen, ist man verleitet zu ergänzen. Aber zurück zum armen Mohammed - der durfte natürlich den einzig Schuldigen an dieser Misere identifizieren. Und das kann nur Donald Trump sein!
Weil der Irre aus Amerika Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, bleiben jetzt die Touristen aus. Sagt Mohammed und man kann die Ö1-Redakteure förmlich nicken hören. Natürlich ist kein Thema, dass die Touristen wegen etwas ganz anderem ausbleiben. Sie fürchten sich nämlich vor Ausschreitungen und Gewalt - und für die sorgen in Bethlehem und sonstwo im Heiligen Land eher nicht Herr Trump und seine Frau, sondern die armen Allah-Anbeter selber.
Dass es auch andere Möglichkeiten gäbe, auf unliebsame Entwicklungen zu reagieren als mit brutaler Gewalt und Ausschreitungen aller Art, das hat sich nämlich noch nicht bis ins Allah-Land durchgesprochen. Da wird prinzipiell immer mit aufstandsähnlichen Szenarien auf alles reagiert, was nicht in den Kram passt. So wie jetzt gerade - und deshalb bleiben die Touristen aus. Aber das ist bei Ö1 selbstverständlich tabu.
Weiter ging es im Programm und zwar gleich mit dem nächsten Bösewicht - Viktor Orban. Warum hat der nur so viel Erfolg in Ungarn? Weil er die Dinge so vereinfacht, dass es selbst für die ganzen Dummen so aussieht, als hätte er Lösungen, darf irgendein Politikwissenschaftler (also vermutlich ein Ultralinker) erklären. Natürlich hat Orban in Wahrheit keine Lösungen. Die haben nämlich nur die schlauen Linken. Wobei der Orban-Hass mittlerweile so weit geht, dass selbst die rechtsextreme Partei Jobbik als gar nicht so schlecht dargestellt wird - nur weil sie gegen Orban ist. Verrenkungen sind beim ORF möglich, da kann man nur staunen.
Fehlte eigentlich nur mehr ein Beitrag über Putin, um das Triumvirat des Bösen zu komplettieren. Stattdessen folgte aber ein Kreuzverhör durch Klaus Webhofer mit einem nur fast so Bösen - mit dem neuen Kanzleramtsminister Blümel. Den konfrontierte Webhofer zunächst mit der Kritik, dass es im Jänner eigentlich viel zu früh für eine erste Regierungsklausur sei. Als Blümel meinte, man wolle eben etwas weiterbringen, sattelte Webhofer um und wollte wissen, was denn auf der Klausur beschlossen werden würde. Also einerseits ist es zu früh, andererseits hätte man gerne schon jetzt die Ergebnisse gewusst. Logisch oder?
An diesem Punkt war die Autofahrt zu Ende, das Radio ging aus - zum Glück!