Wie wichtig ist die direkte Demokratie - hat die Mehrheit immer recht? Tolle Fragestellung, ehrlich! Nur warum stellt der ORF solche Fragen nur, wenn es um die drohende Beschneidung der Rechte und Privilegien der herrschenden Kaste und ihrer Claqueure (dazu gehört zB auch der Staatsfunk selbst) geht? Nur wenn die in der Mehrheit eher konservative Bevölkerung die Alleinherrschaft der linken Besserwisser zu beschneiden droht, dann ist Alarm beim ORF. Wenn die Masse der Habenichtse und Staats-Profiteure per Mehrheitsentscheid die immer härtere Besteuerung der Leistungsträger durchsetzen kann, ist hingegen alles in Ordnung!
Oder ist eine Fragestellung im ORF denkbar, die sich damit beschäftigt, ob das in Ordnung ist, wenn die große Mehrheit der Leistungsbezieher für eine immer weiter gehende Enteignung der Fleißigen ist? Wohl eher nicht. Der Widerstand gegen Erbschaftssteuern, hohe Spitzensteuersätze oder andere linksgeniale Vorschläge wie eine Maschinensteuer hält sich in den Reihen des Rotfunks in Grenzen. Aber direkte Demokratie, das geht natürlich gar nicht!
Darum hat man sich als Diskutanten auch zwei altgediente Nutznießer des bestehenden Systems, ein Duo aus dem Herzen der Nomenklatura eingeladen: Ex-Bundesheinzi Fischer und den verhinderten Bundespräsidenten Andreas Khol. Die durften langatmig erklären, warum ein System wie in der Schweiz denkunmöglich ist. In quälenden, nichtssagenden Sätzen durften sie den Status Quo verteidigen. Lähmend! Und dann dutzen sich die beiden überzeugten Großkoalitionäre auch noch dauernd. Freundschaft!
Ein Rückzugsgefecht eines abgewählten Systems, zu dem auch der ORF selbst gehört. Und ganz ehrlich, die Monologe der beiden Herren waren so umwerfend, dass diesmal nicht einmal ein harter Hund wie Niklas G. Salm die ganze Sendung geschafft hat. Ein paar Auszüge und Hinzapper reichten, um fit für die Federn zu machen ...