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Ernst Hofmannsrichter (ORF2 Sa, 28.10.2017, 19:23)
Wetter aus dem Bundesland

Brauchen wir dafür ein österreichisches Fernsehen, dass nach und nach und immer mehr Sprechweise, Betonungen, Formulierungen und Redewendungen eins zu eins von den deutschen Sendern übernommen werden. Aktueller Anlass war in „Wien Heute“ die Wettervorhersage für Allerheiligen. Die Sprecherin wählte die in Deutschland verwendete Formulierung „an“ Allerheiligen.

„An!“ Im ORF, das tut weh. Dass bei der wiederholten Benennung einer Person auch bei uns mittlerweile das Alter verwendet wird, bin ich schon gewöhnt. Dass dabei nicht – wie in Österreich üblich – die Einer-, sondern ganz an Deutschland angelehnt, die Zehnerstelle betont wird, daran
gewöhne ich mich nie.

Auch durfte die früher gerne stolz erwähnte Schulung der ORF-Mitarbeiter zur gepflegten Sprache im ORF schon lange eingestellt worden oder wirkungslos sein. Das laut vernehmliche und anhaltend schnaufende Luftholen und die seltsamsten Betonungen sind mittlerweile im ORF Normalität.

Dass durch die Überfüllung mit US-Serien in Endlosdauerschleife in ORF1 schon bisher dieser Sender verwechselbar und dadurch verzichtbar wurde, ist zwar ein anderes Thema. All das stellt für mich aber den ORF in seiner heutigen Form, Organisation und Finanzierung in Frage.