Was täten oder was wären die Grünen ohne den ORF? Nicht viel. Ohne die grün-affinen ORF-Redakteure, ohne die stets wohlwollende Berichterstattung hätten die Grünen niemals jene Bedeutung und Stellung in Österreich erlangt, die sie derzeit noch haben. Das zeigte sich einmal mehr beim Sommergespräch mit Tarek Leitner. Dort sah man eine nette, aber furchtbar naive und substanzlose Ingrid Felipe, die nicht mehr zustande brachte, als ihre eingelernten linken Politphrasen, politisch korrekten Satzbausteine und gutmenschlichen Stammbuchweisheiten aneinanderzureihen. Zwar fragte Leitner manchmal dezent nach, sonst hätte es wohl keine einzige konkrete Aussage gegeben, aber das Bemühen Leitners, die biedere Grüne nicht zu sehr zu blamieren, zog sich durch die ganze Sendung. Eine nette Plauderei unter Freunden. Streckenweise hatte man den Eindruck, dass da ein freundlicher und bemühter Lehrer mit einer nicht sonderlich begabten Schülerin über Poltik redet.
Doch selbst die Bemühungen Leitners, der sein Gegenüber stets mit Samthandschuhen anfasste, fruchteten nicht viel. Der farblose Auftritt Felipes dürfte den in der Krise steckenden Grünen keinen Auftrieb gegeben haben. Ganz im Gegenteil. Einer politische Leiche kann selbst der ORF kein Leben mehr einhauchen.
Beim nächsten Sommergespräch wird Leitner H.C. Strache interviewen. Jede Wette, dass er mit ihm nicht halb so freundlich und nachsichtig umgehen wird.