Wirklich gemocht haben sie ihn nie. Er war und ist für die österreichische Untertanenseele einfach zu erfolgreich. Erfolgreich, nicht in den staatlich geschützten Bereichen wie Kunst, Kultur, Universitäten oder Politik, das kann der staatsgläubige Österreicher ja noch akzeptieren, sondern erfolgreich in der freien Wildbahn. Als er dann auch noch einen eigenen TV-Sender gegründet hat, mochten sie ihn noch weniger. Vor allem, weil dieser Sender qualitativ hochwertige Dokus zeigt und mit Formaten wie Der Wegscheider oder Talk im Hangar-7 erstmals das linke Meinungsmonopol im deutschsprachigen Rundfunk durchbrochen hat. Die Gäste, die in Talk im Hangar-7 zu Wort kommen, treiben die linken Meinungsgouvernanten in Politik und Medien regelmäßig zur Weißglut.
So richtig zu hassen haben Sie ihn aber erst begonnen, als er vor wenigen Wochen der Kleinen Zeitung ein Interview gegeben hat, in dem er erstmals seine politischen Ansichten dargelegte und eine unabhängige Medien- und Rechercheplattform angekündigt hat. Ab diesem Zeitpunkt war er für die am Staatstropf hängenden linken Wutjournalisten und Intellektuellen ein rotes Tuch. Florian Klenk vom roten Falter stänkert gerne gegen ihn und der Staatsfunk und sein Chef teilen regelmäßig Seitenhiebe gegen den unbequemen und unangepassten Erfolgsmann aus. Heute vor dem Morgenjournal wird in Ö1 ein Buch über Salzburg vorgestellt.
Der Autor, Anton Thuswaldner, schreibt über Salzburgs Geschichte und die Salzburger. Dabei geht es auch um einen „Energydrinkindustriellen, der sich (...) eine Reihe von Sportvereinen und Medienunternehmen hält.“ Den Namen Dietrich Mateschitz nimmt weder der Ö1-Redakteur noch der Autor in den Mund. Das wäre wohl zu viel der Ehre für diesen widerwärtigen und menschenverachtenden Multimilliardär. „Auch heute noch finden sich in Salzburg bedenkliche Relikte feudal-autoritärer Mentalitäten“, heißt es in dem Beitrag. Gemeint ist damit Herr Mateschitz. Und so geht es munter weiter: „Anton Thuswalder fühlt sich durch das Verhalten des Firmeneigners(!) an längst vergangene Zeiten erinnert.“
Der halbwegs geistig wache Ö1-Hörer fühlt sich durch solche Beiträge ebenfalls an Zeiten erinnert, als man solche widerlichen Klassenfeinde noch ihrer „gerechten“ Strafe zugeführt hat. Diese Zeiten sind vorbei, nur im Staatsfunk trauert man ihnen offenbar noch nach.