„Schlagzeilenpolitik, Wahlkampfgetöse, plumper Populismus.“ Mit einprägsamen Worten leitete ZiB24-Moderatorin Lisa Gadenstätter einen Beitrag über Sebastian Kurz ein. Diese Kritik werde an Sebastian Kurz geübt, meinte die stramm linke ORF-Dame, ohne zu sagen, von wem diese Kritik komme.
Was hatte der Außen- und Integrationsminister schon wieder angestellt, um vom ORF aus allen Rohren beschossen zu werden? Er hatte sich für eine Verschärfung der Qualitätskriterien von Kindergärten eingesetzt, die vermutlich vor allem von islamischen Kindergärten nicht erfüllt werden könnten. Bekanntlich bekommen Kinder in vielen islamischen Kindergärten eine intensive religiöse Erziehung, während die deutsche Sprache zu kurz komme.
Was stört Sebastian Kurz daran? „Wenn man Kinder in einen rein islamischen Kindergarten schickt, so wie das in Wien leider Gottes oft der Fall ist, dann fördern wir die Parallelgesellschaft ab dem dritten Lebensjahr.“ In islamischen Kindergärten in Wien würden Kinder auch sprachlich ethnisch abgeschottet aufwachsen, tadelte Kurz. Das sei ein massives Problem für die Integration.
Diese Ansichten von Kurz, die vermutlich von einer deutlichen Mehrheit der nicht-muslimischen Österreicher geteilt werden, durften der Wiener Kindergarten-Stadtrat Jürgen Czernohorszky und eine Frau Sevgi Kircil, Sprecherin der islamischen Glaubensgemeinschaft, empört tadeln. Der Stadtrat argumentierte, es würde ohnehin jeder Kindergarten einmal jährlich kontrolliert, und Frau Kircil ortete „Misstrauen gegenüber dem Minister“ bei den sich gerne verfolgt fühlenden in Österreich lebenden Muslimen.
Dann befragte Lisa Gadenstätter den Religionspädagogen Ednan Aslan von der Universität Wien, der an einer Studie über islamische Kindergärten arbeitet. „Minister Kurz will über eine Verschärfung der Qualitätsrichtlinien alle islamischen Kindergärten in Wien schließen lassen. Ist das eine seriöse Forderung?“, fragte Gadenstätter. Aslan gab nicht die vom ORF gewünschte Antwort. Eine Verschärfung der Qualitätskriterien sei wünschenswert, weil sie für mehr Qualität sorge. Das könne zu einer Schließung von Kindergärten führen, aber das müsse nicht sein, denn es könnten die Qualitätskriterien auch eingehalten werden. Aslan: „Parallelgesellschaften wollen wir nicht. Wir wollen diese Kinder integrieren.“
Die Sprachregelung in den Polit-Sendungen des ORF lautete, Kurz wolle ALLE islamischen Kindergärten schließen lassen. Aslan hatte ein wenig genauer hingehört. „Diesen Wunsch habe ich dem Interview von Minister Kurz nicht entnommen.“ Höhere Qualität in den Kindergärten sei sehr wünschenswert. Und zu den Kontrollen der Stadt Wien meinte Aslan, es fehle an geeignetem Personal und Kompetenzen für wirksame Kontrollen in Kindergärten. „Wenn die Stadt Wien anerkannten Islamisten erlaubt, Kindergärten zu betreiben, dann hat sie das eigentliche Problem immer noch nicht verstanden“, meinte der Religionspädagoge.
Und wie reagierte SPÖ-Stadtrat Czernohorszky auf solche Vorwürfe? Wien.ORF.at titelte: „Kurz soll keine Probleme erfinden.“
Wien hat offensichtlich alle Probleme mit islamischen Kindergärten im Griff. Allah und Mohammed sei Dank.