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Georg Frundsberg (oe1 So, 04.06.2017, 09:00)
Nachrichten

Wieder ein Terroranschlag gegen uns Ungläubige in London. Und wieder bemerkt man in jedem Satz, wie der ORF bemüht ist, nur ja die richtigen Worte zu finden.

Während man bei Gott-sei-bei-uns Trump bezüglich Gefahrenlage in die Vollen greift und beinahe täglich den Weltuntergang herbeischreibt, werden Terroranschläge im Namen des Islam erstaunlich nüchtern abgehandelt – business as usual. Es sind immer die gleichen Floskeln, die gleichen beruhigenden Worte. Über die Ursachen verliert man in den Massenmedien kein Wort. Die Terroranschläge sind offensichtlich einem Naturereignis gleich über uns gekommen.

Beispielhaft eine kleine Analyse der 9-Uhr-Nachrichten in unserem beliebten Multikulti-ist-super-Kultursender Ö1. Einleitend der wichtigste Aspekt der Terrorangriffe, nämlich dass Großbritanniens Politiker den Wahlkampf unterbrochen haben. First things first!

„Nach dem neuerlichem Terroranschlag heute Nacht in London haben Großbritanniens Politiker den Wahlkampf vorerst unterbrochen. Nur vier Tage vor der Parlamentswahl und zwei Wochen nach dem blutigem Anschlag von Manchester ist Großbritannien erneut Ziel einer Terrorattacke geworden."

Offensichtlich möchte man einen Zusammenhang zwischen den Anschlägen und den kommenden Wahlen herstellen.

„Drei Angreifer haben in einem beliebten Ausgehviertel mit einem Lieferwagen und Messerangriffen sechs Menschen getötet, Dutzende sind verletzt.“

Aha. Drei ANGREIFER. Oder wie es der Standard umschreibt: „Zeugen beschreiben das Aussehen der Angreifer als „mediterran“. Vielleicht waren es ja Italiener?

Aus London kommen aber beruhigende Nachrichten, denn Barbara Ladinser berichtet: „Vorerst noch mehr Polizeipräsenz kündigt Londons Bürgermeister Sadiq Khan an und versucht Beruhigung: London sei eine der sichersten Städte der Welt. Premierministerin Theresa May hat für den Vormittag eine Krisensitzung einberufen.“

Business as usual

Also allerorts Business as usual. Nach dem fünfzehnten Terroranschlag in Europa seit November 2015 hat man inzwischen schon eine gewisse Routine. Auch der Medienkonsument ist schon etwas abgehärtet. Mit der Zeit stellt sich ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Erschreckend.

Der moslemische Bürgermeister Londons beruhigt: „London ist eine der sichersten Städte der Welt.“ Na, dann ist ja alles bestens. Die Polizeipräsenz wird vorerst erhöht, obwohl eh jeder weiß, dass das nichts bringt.

Und es werden Krisensitzungen einberufen, in denen vermutlich wieder über die Bekämpfung der Symptome und nicht der Ursachen debattiert wird. Wie wir ja inzwischen schon wissen, finden selbst hunderte Terrorexperten keine Lösung. Aus der ZiB2 vom 23. Mai 2017: „Seit November 2015 hat es in Europa 14 Anschläge mit Todesopfern gegeben. Aber kann man sich gegen derart heimtückische Anschläge schützen? Darüber beraten in Wien derzeit 400 Terrorexperten bei einer OSZE-Konferenz.“

Es ist schon eine große Kunst, das Offensichtliche so zu ignorieren.

Man überlegt sich also jetz,t wie man möglichst viele, leistungsstarke und teure Pumpen anschafft, um das vom Dach eindringende Wasser wieder aus dem Haus zu bekommen, anstatt den immer größer werdenden Dachschaden zu reparieren.

Damit die Bewohner des immer unbewohnbarer werdenden Hauses nicht ungehalten werden, wird eine breite Debatte verhindert, ob wir das so wollen. Unter anderem damit, dass alle, die auf die Probleme mit dem Dach hinweisen, als Nazis dargestellt werden und um ihre Arbeit oder zumindest um ihr Ansehen fürchten müssen.