Wenn Twitter-König Armin Wolf in „seiner“ ZiB2 einen Nichtlinken interviewt, läuft das stets nach dem selben Schema ab. Wolf ist, anders als bei seinen linken Politfreunden, besonders an- und vor allem untergriffig. Er versucht seine Gegner - und als solche sieht er sie tatsächlich - nach allen Regeln der Kunst fertig zu machen. Da der heimische Politbetrieb nicht gerade im Übermaß mit politischen Talenten gesegnet ist, gelingt ihm das auch in den meisten Fällen. Deshalb ist er auch er der große Hero für das linke Fußvolk. Unser Armin zeigt es denen so richtig ...
Völlig anders sieht ein solches Interview aus, wenn Armin Wolf auf Sebastian Kurz trifft. Dann wirkt Wolf plötzlich wie ein viel zu alter Journalistenlehrbub. Kurz beantwortet seine Fragen stets eloquent, kompetent, verständlich und lässt sich von Wolf nie auf's Glatteis führen. Es ist jedes Mal ein Vergnügen, wie Kurz Wolfs Angriffe kontert und ins Leere laufen lässt.
Armin Wolf würde dem jungen Kurz so gerne Paroli bieten, aber dazu reichen seine Fähigkeiten nicht aus. Mittlerweile scheint sich Wolf damit abgefunden zu haben, er schaltet bei Kurz-Interviews zwei Gänge zurück. Schade. Aber man will sich schließlich nicht blamieren. Hier treffen Wolf und der linke Staatsfunk an ihre Grenzen. Das sind die ganz seltenen Augenblicke, wo sogar ORF-Nachrichten interessant, amüsant und informativ sind. Danke, Herr Kurz.