Und täglich grüßt der Fake aus der ZiB. Auch wenn es diesmal nicht unbedingt eine ideologisch motivierter Fehler war, so beweist er doch neuerlich, wie ahnungslos diese Riesenredaktion ist. Und es macht die ständigen Hass-Kommentare des ORF gegen Trump noch unglaubwürdiger, wenn man sieht, dass sich die Mannschaft in Amerika so überhaupt nicht auskennt.
Es geht um einen Bericht über die alljährliche Zusammenkunft der "Conservative Political Action Conference" (CPAC), einer betont konservativen Massenorganisation, die ursprünglich sehr skeptisch in Hinblick auf die Kandidatur des keineswegs genuin konservativen Selbstdarstellers Trump gewesen ist. Die CPAC ist von der Partei völlig unabhängig und getrennt. Sie hat nur eine teilweise ideologische Nähe zu ihr, die aber sofort in offene Konfrontation umschlägt, wenn die Partei konservative Werte zu verraten versucht.
Es ist jedenfalls abgrundtief falsch, diese Konferenz als "Parteitag der Republikaner" zu bezeichnen, wie es der ORF in dieser ZiB getan hat. Und zwar gleich zweimal, in Moderation und Insert. Als Parteitag könnte man die "Conventions" zur Aufstellung der Kandidaten bezeichnen, aber eben ganz sicher nicht die CPAC. Das ist genauso falsch, wie wenn man eine Greenpeace-Konferenz als "Parteitag der Grünen" bezeichnet, oder einen Gewerkschaftskongress als SPÖ-Parteitag - um der ORF-Denkwelt vielleicht begreifliche Beispiele zu formulieren. Eine häufige Nähe, aber absolute Unabhängigkeit und immer wieder auch offene Uneinigkeit. Aber egal, sie sind ja eh nicht lernwillig, sondern nur hasswillig.
Die CPAC ist nicht nur deshalb etwas anderes als die Republikanische Partei, weil sie organisatorisch völlig unabhängig ist, und weil sie bisweilen sehr kritischen Druck auf diese ausübt. Die Unabhängigkeit der diversen PACs (es gibt noch viel mehr von ihnen als die CPAC) ist auch in der Wahlwerbung sehr relevant: Denn alle Spots und Anzeigen, die sie schalten, werden nicht einer Partei und deren Kostenlimits für den Wahlkampf angerechnet. Und gerade die CPAC hat anfänglich oft Spots gegen Donald Trumps Bemühungen geschaltet, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden.
Diese Verwechslung ist also viel mehr als ein bloßer Formalfehler, sondern ein weiterer Beweis für die Ahnungslosigkeit der ORF-Redaktion. Aber was braucht man schon Faktenwissen, wenn man eine Ideologie hat ...