Gleich drei Grüne mit überaus freundlich gestalteten und von jedem kritischen Unter- oder gar Gegenton freigehaltenen Auftritten in einer einzigen ZiB. ORF-Alltag.
In der Kritik daran geht es gar nicht darum, ob drei verschiedene Auftritte für eine Partei in einer Sendung journalistisch berechtigt sind. Das mag schon bisweilen sein.
Viel mehr geht es darum, dass die Grünen dreimal einen völlig kritikfreien Raum bekommen haben.
Obwohl etwa bei der - an sich legitimen - Kritik des Grünen Peter Pilz an der gesetzwidrigen Abhängigkeit großer Islamvereine in Österreich von der türkischen Regierung schon die kritische Frage zu stellen gewesen wäre, welche Partei denn jahrelang die weitaus aktivste Pro-Immigrationslobby gewesen ist, welche Partei jede besorgte Frage nach dem Massenzustrom von Moslems immer sofort als rechtsradikal oder rassistisch verfemt hat.
Obwohl es auch zur Van-der-Bellen-Show in der EU jede Menge kritischer Anmerkungen geben hätte können (die an anderer Stelle zu machen sind).
Und obwohl es schon überhaupt nicht zu begründen ist, warum ein grüner Hinterbänkler einen Auftritt zu EU-Steuerprivilegien auf Madeira bekommt - es sei denn, man hätte den inhaltlichen Kontrast zum davor minutenlang bejubelten EU-Orgasmus des grünen Bundespräsidenten angesprochen.
Was aber am ärgerlichsten ist: Mit absoluter Sicherheit hat es seit vielen Jahren nie drei so positiv gestaltete Auftritte für ÖVP, FPÖ, Neos oder Team Stronach in einer einzigen ZiB gegeben. Das zeigt: Die Häufung von Gratis-PR für die Grünen ist weder Zufall noch objektiv-journalistisch begründbar. Sie ist nackte Agitation und Propaganda.