„Über 30 Menschen…“ Nur drei Worte. Nichts Bedeutendes. Zumindest oberflächlich betrachtet. Aber an solchen Formulierungen, an solchen Kleinigkeiten kann man Intentionen, Stimmungsmache, Denkmuster und -richtungen gut erkennen und festmachen.
Die Ö1-Redakteurin moderiert einen Beitrag über den nun gefassten Mann, der das Silvester-Attentat auf einen Klub in Istanbul verübt hat soll, mit den Worten an, er habe „über 30 Menschen getötet“. Über 30! Um genau zu sein: Es waren 39.
Also warum sagt die Ö1-Journalistin nicht die exakte Zahl? Und wenn sie schon runden muss – was in einem solchen Fall und bei einer solchen Zahl seltsam und zynisch ist –, dann bitte auf „knapp 40“.
Es ist kein Zufall, dass sie genau diese Formulierung gewählt hat, auch wenn es ihr beim Schreiben der Anmoderation wahrscheinlich gar nicht bewusst war.
Aber das permanente Verharmlosen, Relativieren und Herunterspielen von islamistischen Anschlägen, Terrorattacken und sonstigen islamistischen Gräueltaten ist den politisch korrekten Journalisten offenbar schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie es nicht einmal mehr mitbekommen und sogar die Opferzahlen großzügig abrunden, damit es nicht ganz so schlimm rüberkommt. Genau so, wie diese Leute aus ideologischen Gründen umgekehrt jede auch noch so harmlose Kritik von nichtlinker Seite am politmedialen Machtkomplex zu Fake-News, Hass und Rechtspopulismus umdeuten und aufblasen.