Sich 60 Minuten "Im Zentrum" anzusehen, grenzt - wie schon Werner Reichel bemerkte - wirklich an Masochismus! Die edle Runde der versammelten Sozialisten, GrünInnen und GutmenschInnen kam jedenfalls vor allem zu zwei klaren Erkenntnissen:
1) die frohe linke Botschaft wurde den stets intellektuell benachteiligten Populismus-"Opfern" bisher einfach zu wenig erklärt und verständlich gemacht. Hier wird auch die einzige Schuld der Mainstream-Medien geortet - man habe es bisher nicht geschafft, den dümmlichen Rechts-Wählern einleuchtend und einfach genug zu erklären, dass sie schlicht und ergreifend falsch wählen!
2) Die Bevölkerung ist an der Politikverdrossenheit bezüglich der etablierten Parteien auch selber schuld, befand eine bereits etwas skurril wirkende Frau Rohrer und erntete dafür breite Zustimmung. Es hätte nämlich zum Beispiel niemand vor dem Kanzleramt demonstriert, als SPÖVP bei der Mindestsicherung wieder mal keine Einigung geschafft haben. Nur mit lautstarken Demonstrationen würde man den Regierenden aber klar machen, dass sich die Wähler eine Lösung wünschen! Dass aber gerade der ORF und andere Systemmedien sofort alle als "braunen Mob" diffamieren würden, die es wagen, gegen die SPÖ und für eine Senkung der Mindestsicherung für Asylanten auf die Straße zu gehen, blieb natürlich unerwähnt. Oder wären ohnehin nur Demonstrationen Pro-Mindestsicherung für jedermann erlaubt gewesen?
Man kam 60 Minuten lang aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, wie sich die selbsternannten Verteidiger der Demokratie stotternd und sichtlich Trump-geschockt durch den Abend quälten, ohne zu bemerken, dass sie selbst echte Demokratie zutiefst verachten, sobald einmal der falsche, nicht-linke Kandidat gewinnt...