Wenn man verfolgt, was die Medien seit Donald Trumps Wahlsieg von sich geben, kann man sich ungefähr vorstellen, was sich bei uns abspielen wird, sollte Norbert Hofer Bundespräsident werden (wobei wir ja das schon einmal 1989 mit Kurt Waldheim erlebt haben). Neben dem allgemeinen medialen Kopfschütteln wird vor allem in den Staatsmedien unverhohlen Rufmord am neuen mächtigsten Mann der Welt verübt.
Beispiel gefällig? Im ZDF gab man sich heute Abend höchst beunruhigt darüber, dass im Weißen Haus nun ein „emotionsgesteuerter Mann mit Hang zu Beleidigung und Gewalt“ einziehe. Moderator Klaus Kleber meldete sich direkt aus Washington und kündigte gar schicksalsträchtig eine „Zeitenwende“ an, die sich nun beim Wechsel Obama-Trump abspiele.
Zeitenwende? Welche Zeit wendet sich wohin? – Wer sich noch erinnern kann, mit welchem Vorschusslorbeer Amerikas erster farbiger Präsident ins Amt gejubelt wurde, muss diese „Zeitenwende“ schon während der letzten acht Obama-Jahre latent verspürt haben. Hieß es damals nicht, alles werde besser, mehr Rechte den Minderheiten, Ausstieg aus den Kriegsszenarien, impulse für die Wirtschaft, weniger Einmischung in fremden Ländern?
Die Rassenunruhen, hervorgerufen durch scheinbar oder tatsächlich übergriffige Polizeieinsätze, waren die schwersten seit Jahrzehnten, offener Rassismus von beiden Seiten mit zahlreichen Toten und Verletzten prägten Obamas Amtsperiode.
Auch außenpolitisch waren/sind die USA in so viele kriegerische Abenteuer verwickelt wie schon lange nicht mehr. Weder der langjährige, sündteure Militäreinsatz im Irak noch jener in Afghanistan zeigten nennenswerte Erfolge. Sobald die Amis weg waren, flüchteten die hochgerüsteten Armeen vor ein paar hundert IS- oder Taliban-Kämpfern und hinterließen den Terroristen massenhaft modernstes US-Kriegsgerät.
In Libyen bombte eine NATO-Allianz aus französisch-britisch-kanadischen und US- Streitkräften 2011 den langjährigen Machthaber Muammar Gaddaffi ins Jenseits – seither herrscht im Land Chaos, Bürgerkrieg und immense Schlepperkriminalität. Auch die derzeitigen Kämpfe im Irak, in Syrien und Afghanistan ufern immer mehr aus, aus dem „arabischen Frühling“ ist unter US-Beteiligung Sodom und Gomorrha geworden.
Wirtschaftlich geht es den USA nicht gut. Die neue „Eiszeit“ gegenüber Russland hilft nur den Chinesen, denen sich selbst uralte USA-Verbündete wie die Philippinen zuwenden. Die Infrastruktur im Land ist hoffnungslos überaltert, egal ob es sich um Strom- oder Datenleitungen, Highways, öffentliche Verkehrsmittel oder Flughäfen handelt. Die Niedrigzinspolitik der Fed hungert den Mittelstand und die kleinen Gewerbetreibenden aus und gefährdet die Pensionsvorsorge-Systeme, nicht nur in den USA.
Nicht einmal sein Versprechen, den rechtsfreien Häfen Guantanamo auf Kuba zuzusperren, konnte Obama halten.
Und vor diesem Szenario spricht ZDF-Sprachrohr Kleber von einer drohenden „Zeitenwende“? Ja, bitte. Denn es kann nur besser werden mit Amerika.
Immerhin zeigte sich Donald Trump in seiner ersten Stellungnahme ungewohnt versöhnlich und staatsmännisch, er wolle ein „Präsident“ für alle Amerikaner sein. Die Schmutzkübel-Kampagnen der letzten Monate haben ihm offensichtlich weder bei den Frauen noch bei den Migranten ernsthaft geschadet, zu deutlich war sein Sieg. Dass eines der angeblichen Trump-Sexopfer einen Tag vor der Wahl gegenüber der britischen Daily Mail gestand, die Vorwürfe erfunden zu haben, war wohl nur noch das Tüpferl auf dem I.
In diesem Sinne würde eine „Zeitenwende“ wohl auch den ferngesteuerten, links-politisch-überkorrekten Medien dabei helfen, ihre Berichterstattung wieder mehr am Boden der Tatsachen zu orientieren.