Fußball Bundesliga live 10. Runde: Guntamatic Ried - Rapid Wien
Ein verregneter Sonntagnachmittag gibt – gäbe Zeit, um sich ein heimisches Fußballspiel im Fernsehen anzuschauen. Es bleibt aber beim Konjunktiv. Aus mehreren Gründen.
Nun, für die jammervolle sportliche Qualität des österreichischen Fußballs und in diesem Fall insbesondere des einstigen Herzeigeklubs Rapid kann der ORF nichts (auch wenn der Gebührenfunk mit hartnäckiger Vorliebe Rapid-Spiele überträgt). Aber sehr wohl kann er etwas für die Qualität der Übertragung. Diese zeigt, dass nun auch schon die letzte Qualitätsabteilung des ORF von dessen allgemeiner Krise erfasst ist.
Die Übertragung war im Vergleich zu jenem Standard, denn man von internationalen Spielen gewöhnt ist, katastrophal. Man spart offenbar nicht nur an Kameras, sondern hat diese auch in einem viel zu flachen Winkel postiert. Am schlimmsten und die Zuschauer am meisten vertreibend aber war, dass fast ununterbrochen Rauchbomben die Sicht nahmen.
Dafür kann der ORF ja ebensowenig wie für die sportliche Qualität etwas, werden nun manche einwenden. Was aber nicht wahr ist. Denn der Sender könnte natürlich sagen: Wenn Spiele so übel gestört werden und schlecht sichtbar sind, übertragen wir sie nicht mehr – oder wir zahlen nichts für Nebelveranstaltungen. Schließlich ist es in anderen Ländern fast immer möglich, Fußballspiele abzuhalten, ohne dass irgendwelche Hooligans sie durch ihre Aktionen so stören können.
Aber wenn sich der ORF das gefallen lässt, dann unternehmen auch Klubs, Bundesliga und Fußballbund nichts. Und wenn die nichts unternehmen, dann macht auch die Exekutive das, was sie ja ohnedies am liebsten tut: tatenlos zusehen. Und wenn Übertragungen so ablaufen, dann wechseln die Fernseher rasch zu ausländischen Spielen. Wo noch dazu besserer Sport gezeigt wird.