In Sachen Karl-Heinz Grasser lässt Ö1 wieder einmal die Sau raus. Die Journale von 6 bis 8 befassen sich ausführlich mit der nunmehrigen Anklage des ehemaligen Finanzministers. Wer solcherart medial vorgeführt wird, braucht kein Gerichtsverfahren mehr, denn er ist bereits öffentlich von allen Links-Medien verurteilt.
Besonders abenteuerlich ist die Anklage dort, wo suggeriert werden soll, die BUWOG wäre nur deshalb privatisiert worden, weil sich KHG und Bekannte von ihm bereichern wollten. Dass die Anklage keine Beweise hat, sondern sich lediglich auf Indizien stützt, und daraus ein Wunschdelikt konstruiert, fällt bei dieser Art der Interviewführung kaum auf.
Wenn sie mich fragen, ob es in der Geschichte der Zweiten Republik eine Großbeschaffung oder eine Privatisierung gegeben hat, in der ich sicher wäre, dass es zu keinen "Provisionen" zugunsten politischer Günstlinge oder Parteien gekommen ist, mir fiele spontan keine ein.
Ob die Immofinanz irgendwem eine Provision für was auch immer zahlt, ist eigentlich das Problem der Immofinanz und ihrer Eigentümer. Seit sieben jahren bemüht sich die KHG-Jagdgesellschaft einen zusammenhang zu KHG zu konstruieren, aber es scheint, als wollte das nicht gelingen. Also hat sich KHG entweder nichts zu schulden kommen lassen oder er hat es so konstruiert, dass ihm nichts Illegales nachgewiesen werden kann.
Dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden werden muss, ist zwar ein Prinzip unseres Rechtsstaates, aber nicht der Medien, die KHG hängen sehen wollen, um die Schaulust der Zuseher, Zuhörer und Leser zu befriedigen.
In einem Journal davor war von einem möglichen Schaden für die Republik von einer Milliarde Euro die Rede. Die Quelle dieser möglichen Schadenssumme wurde leider nicht vermeldet. Befürchten wird man ja noch was dürfen.