Cornelia Vospernik schießt im Morgenjournal im Interview mit Vizekanzler Mitterlehner wieder einmal den Vogel ab. Das Interview erinnert in weiten Teilen an linke Kampfrhetorik aus der untersten Schublade.
Die stakkatoartig wiederholte Frage, ob Mitterlehner „ausschließen“ könne, dass es zu einer Erhöhung der EU-Beiträge nach dem Brexit kommen werde, kann Mitterlehner mangels hellseherischer Kenntnisse natürlich nicht verbindlich beantworten. Vielleicht hätte Frau Vospernik diesbezüglich Gerda Rogers befragen sollen.
Die Frage, ob Mitterlehner „seine“ Landeshauptleute zu wenig im Griff habe, halte ich grundsätzlich für eine Frechheit. Es ist eine manipulative loose-loose-Frage. Egal was man anwortet, die Antwort kann immer negativ ausgelegt werden. Mitterlehner pariert aber ganz gut.
Zur Frage, ob sich die Regierung sinngemäss bei der Mindestsicherung einig sei oder streite, wird ein konkreter Mangel an Vorstellungsvermögen von Vospernik deutlich. Die ORF-Moderatorin kann sich einen Zustand, in dem zwei Menschen oder zwei Parteien einfach unterschiedlicher Meinung sind und darüber friedlich diskutieren, wie sie auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnten, offenbar nicht vorstellen.
Es gibt Situationen, in denen Politiker nicht zu beneiden sind. Das gilt vor allem für bürgerliche Politiker in ORF-Interviews.