Die Nachfrage nach Waffen in Österreich steigt "wie noch nie". Das ist dem ORF die Spitzenmeldung der ZiB wert. Durchaus ein interessantes Thema. Durchaus zutreffend ist auch der vom Staatssender erstaunlicherweise dafür eingeräumte Grund: Die Österreicher dürften sich "vor den Flüchtlingen fürchten". Wobei man da sogar hinzufügen müsste: Es gibt neben der Angst vor den Flüchtlingsmassen auch guten Grund zur Angst vor georgischen Einbrecherbanden oder vor Bosniern, die Polizisten ermorden oder die in Einfamilienhäusern den bosnischen Volksbrauch einer "Home invasion" praktizieren.
Der ORF wagt erstaunlicherweise nicht einmal irgendwie zu behaupten, dass es für diese Angst doch gar keinen Grund gäbe. Erstaunlich wahrheitsgetreu das alles, denkt man sich da überrascht - bis dann doch mit aller Gewalt der übliche ORF-Spin einsetzt. Der diesmal sogar die Grenzen zur Lächerlichkeit überschreitet.
Da knödelt zuerst der ja immer besonders linksverkrampfte Tarek Leitner (ohne irgendeinen Beweis zu haben) herum, dass es da wohl nur selten um "Österreicherinnen" ginge. Der Schlichtkopf zählt Frauen offensichtlich nicht zu den Österreichern zählt. Das ist aber auch inhaltlich erstaunlich: Woher glaubt Leitner zu wissen, dass Frauen weniger Grund hätten, sich zu fürchten?
Umgehend hat der ORF auch sofort eine Therapie für diese Entwicklung bei der Hand: Es gelte - nein nicht etwa den Grund der Furcht abzubauen, nicht etwa dafür zu sorgen, dass keine weiteren "Flüchtlinge" oder Polizistenmörder mehr nach Österreich kommen. Dieser an sich logische Schluss kommt dem ORF nicht in den Sinn. Er schließt vielmehr aus der Furcht der Österreicher vor den Flüchtlingsmassen, dass es nun gelte, "die Waffengesetze rasch zu verschärfen". Es ist zwar schleierhaft, woher der Staatssender die absurde Logik eines solchen Zusammenhangs nimmt. Diese Aussage ist nämlich nur eines: hirnlos, aber stramm links.
Und als angeblicher Beweis für diesen seltsamen Spin wird ein halbes Dutzend Mal auf "Experten" verwiesen, die das sagen würden. Freilich wird von denen nur ein einziger vorgestellt. Es ist ein Psychologe - ausgerechnet vom "Kuratorium für Verkehrssicherheit". Und der kritisiert einzig ein totales Randproblem bei der Waffenscheinvergabe (die mehrfachen psychologischen Untersuchungen bei unterschiedlichen Gutachtern).
Nicht einmal der ORF kann sagen, was das mit der endlich von ihm selbst eingestandenen wachsenden Furcht der Österreicher vor den Flüchtlingen zu tun haben soll.
PS: Ein paar Sekunden wird in dieser Sendung auch über Hausdurchsuchungen bei den ÖBB berichtet. Ein riesiger internationaler Kartellskandal mit führender Involvierung der heimischen Staatsbahn ist offenbar von der EU aufgedeckt worden. So viele Zeit hat man dann freilich nicht mehr, auch zu sagen, wer denn in den letzten Jahren für die ÖBB hauptverantwortlich gewesen sein mag. Der Bahnhofsvorstand von Bischofshofen wird es ja wohl nicht gewesen sein. Man stelle sich im Gegensatz dazu vor, wie die Reaktion des ORF wäre, wenn der Skandal nicht den jetzigen Vorsitzenden der SPÖ, sondern den einer anderen Partei (außer natürlich der Grünen) getroffen hätte. Dann wäre das nicht nur die breit ausgewalzte Spitzenmeldung gewesen, dann hätte es dazu auch Runde Tische und das ganze sonstige Instrumentarium eines Kampagnesenders gegeben. Dann wäre dabei vor allem die Frage ins Zentrum gerückt worden, ob ein so schwer belasteter Mann in der Spitzenpolitik noch tragbar ist. Aber in einem Wrabetz-Dittlbacher-Bürger-Fernsehen kann Herr Kern vor solchen journalistischen Anwandlungen sicher sein, dass sein Name in einem negativen Zusammenhang auch nur erwähnt wird.