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Andreas Unterberger (ORF2 Mo, 04.07.2016, 19:30)
Zeit im Bild

Eine 13-Jährige hat einen sexuellen Missbrauch in einer Schwimmbad-Kabine gemeldet - und dann zwei Tage später als Erfindung zurückgezogen. So etwas passiert (leider) immer wieder. In Pubertätsjahren beschleunigt die Phantasie oft in unguter Weise den verbalen Drang, sich sexuell in Szene zu setzen. So weit so problematisch, aber nicht ganz unbekannt (wie man etwa aus ähnlichen Vorfällen in Schulen weiß).

Mehr als erstaunlich ist jedoch, dass die ZiB einen langen Beitrag darüber bringt. Das wäre nur dann gerechtfertigt gewesen, wenn die Sendung in den Tagen davor wie viele andere Medien auch über den Missbrauch berichtet hätte.

Offensichtlich hat das Unterbewusstsein der knalllinken ORF-Mannschaft aber ein anderes Motiv gesehen. Im ORF glaubt man jetzt endlich eine Möglichkeit gefunden zu haben, um das Schweigen des Senders zu zahllosen durchaus nicht erfundenen Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorfällen mit - meist - Asylwerbern und illegalen Immigranten in der "mutmaßlichen" Täterrolle als scheinbar berechtigt erscheinen zu lassen. Und um die Tatsache zu verwischen, dass der ORF die über tausend Anzeigen allein nach der Kölner Silvesternacht als wohl letzter deutschsprachiger Sender gemeldet hat, und dass er auch danach zwei Tage lang nur von "Männern" als Täter gesprochen hat, während man überall anders schon die Wahrheit erfahren konnte. Oder um die (Nicht-)Reaktion auf die Vergewaltigung eines zehnjährigen Buben in einem Wiener Bad für richtig erscheinen zu lassen.

Die unterschwellige Botschaft, die der ORF jetzt offensichtlich glaubt, endlich anbringen zu können: eh alles nur erstunken und erlogen, ist schon richtig, was wiralles verschwiegen haben.

Noch erstaunlicher ist jedoch, dass da einzig und allein zwei linke Aktivistinnen/Politikerinnen als "Expertinnen" vor die Kamera geholt werden - nein nicht für das Verhalten des Mädchens, sondern für die ursprüngliche Missbrauchsmeldung. Glatt rechtswidrig ist, dass dabei auch die FPÖ-nahe Internetseite "unzensuriert.at" ohne Gegendarstellungsmöglichkeit als "unseriös" denunziert wird, obwohl sie mit einer durchaus sachlich gehaltenen Überschrift (so wie viele andere Medien) die von der Polizei herausgegebene Missbrauchs-Meldung berichtet hat. Und völlig skandalös ist, dass dann irgendwelche grauslichen Schimpf-Tweets gezeigt werden, die von anonymen Typen auf Twitter gestellt worden sind. Was soll mit deren Veröffentlichung bezweckt werden? Vergewaltigungen sind kein berichtenswertes Thema, aber anonyme Idioten-Tweets schon?

Die Antwort ist offensichtlich: Man hat dem Generalauftrag des Senders entsprechend halt wieder einmal etwas der FPÖ in die Schuhe zu schieben versucht. Obwohl es nicht den geringsten Hinweis gibt, wer solche Tweets formuliert hat. Aber die schlichte Denkweise einer schlichten Linksredaktion: Berichtenswert ist alles, womit man hofft, die FPÖ denunzieren zu können. Und nicht begreift, dass man sich damit in Wahrheit selber blamiert.

PS: Nicht nur journalistisch und rechtlich gehen im ORF zunehmend die letzten Standards verloren, sondern auch technisch: Gleich bei zwei Beiträgen in einer einzigen Sendung beginnen Einspielungen mitten im Satz. Eh alles wurscht. Hauptsache, es marschieren alle stramm links.